Ob das Hamilton schmeckt?
Mercedes hat jetzt ein neues Saisonziel

Der Konstrukteurs-Weltmeister muss in dieser Saison kleine Brötchen backen. Nach dem schwachen Start in die Formel-1-Saison 2022 passen die Silberpfeile ihr Ziel für dieses Jahr an.
Mercedes hechelt hinterher
Lewis Hamilton hatte den Titel schon früh in der Saison 2022 abgeschrieben. Und auch wenn Toto Wolff kurz darauf noch sagte, aufgegeben wird nur ein Brief: Dass Mercedes noch ernsthaft in den Titelkampf in dieser Saison eingreift, ist äußert unwahrscheinlich.
In der Teamwertung hechelt das deutsch-britische Team dem Branchenprimus Red Bull mit 116 Punkten hinterher. In der Fahrerwertung liegt George Russell 64 Zähler hinter WM-Leader Max Verstappen. Hamilton hat bereits 98 Punkte Rückstand.
Wolff: Hoch gewinnen wir nicht mehr
Beim Großen Preis von Kanada hatte Mercedes immerhin kaum mehr Probleme mit dem nervigen Bouncing, dem Hoppeln der Renner. Hamilton schaffte zum zweiten Mal in der Saison den Sprung aufs Podium. Dennoch sei der W13 „in keiner großartigen Position“, sagte Wolff nach dem GP.
"Also realistisch gesehen werden wir die Weltmeisterschaft jetzt nicht mehr mit großem Vorsprung gewinnen. Vielleicht müssen wir jetzt den dritten Platz in der WM konsolidieren und schauen, was wir lernen können“, sagte der Mercedes-Chef zur aktuellen Situation des Rennstalls
Rang drei in der Teamwertung sichern, statt um den Titel mitfahren. So lautet wohl die bittere Mercedes-Realität 2022. Oder ist das Ganze nur Tiefstapelei? Teil der Taktik?
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Marko rechnet mit Mercedes
Helmut Marko, Berater und Eminenz von Red Bull, zumindest hat die Silberpfeile noch auf dem Zettel. Mercedes sei in Montreal „irrsinnig stark“ gewesen, sagte der Österreicher im ORF. Der Rivale sei phasenweise schneller als Verstappen an der Spitze gewesen.
Schon im RTL-Interview vor zwei Wochen hatte der 79-Jährige Mercedes ausdrücklich gelobt. Zwischenzeitlich hätten sowohl Russell als auch Hamilton "sensationelle Rundenzeiten" abgespult. Zwar nicht kontinuierlich oder im Qualifying, aber "sie sind da". Wenn es Mercedes gelänge, diese Zeiten auf eine Renndistanz auszunutzen, dann "sehe ich sie mit drin" im WM-Fight.
Aus eigener Kraft wieder gewinnen

Ganz so weit ist es freilich noch nicht. Einstweilen gibt Wolff also noch ein weiteres Ziel aus: Endlich wieder siegen. "Wir wollen Rennen gewinnen - aus eigener Kraft", sagt der Mercedes-Teamchef.
Vermutlich kommt das Rennen in Silverstone (LIVE bei RTL) dafür noch zu früh – auch wenn Mercedes auf der Traditionsstrecke in England stets gut aussah, was auch Marko erneut betonte. In der Hybrid-Ära siegte bis auf eine einzige Ausnahme immer Mercedes: 2018 triumphierte Sebastian Vettel für Ferrari. Red Bull ging immer leer aus. (msc)