WM-Duell geht in Ungarn in die nächste Runde

Mehr als "ein paar blaue Flecken"? Rennen 1 nach Verstappens Crash mit Hamilton

 33 Max Verstappen NED, Red Bull Racing, 44 Lewis Hamilton GBR, Mercedes-AMG Petronas F1 Team, F1 Grand Prix of Great Britain at Silverstone Circuit on July 17, 2021 in Silverstone, United Kingdom. Photo by HOCH ZWEI Silverstone United Kingdom *** 33 Max Verstappen NED, Red Bull Racing , 44 Lewis Hamilton GBR, Mercedes AMG Petronas F1 Team , F1 Grand Prix of Great Britain at Silverstone Circuit on July 17, 2021 in Silverstone, United Kingdom Photo by HOCH ZWEI Silverstone United Kingdom
Max Verstappen und Lewis Hamilton liefern sich ein knüppelhartes WM-Duell
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Die Schwindelgefühle sind bei Max Verstappen nach dem 51-g-Crash von Silverstone längst verflogen. Und auch sonst sind die körperlichen Folgen des Formel-1-Unfalls mit Lewis Hamilton überschaubar. "Natürlich", sagt der Holländer, "habe ich ein paar blaue Flecken. Aber das ist normal nach so einem harten Aufprall."

Verstappen "definitiv bereit"

Verstappen sei für Budapest „rennfit“, bestätigte Red-Bull-Berater Helmut Marko im RTL-Interview. „Bis auf ein etwas steifes Genick, gab es keine Spätfolgen.“

Sportlich allerdings könnte der erste großen Knall im WM-Duell mit dem Rekordweltmeister sich noch über Monate auswirken. Beim Großen Preis von Ungarn am Sonntag, dem letzten Rennen vor der vierwöchigen Sommerpause der Formel 1, will Verstappen schnell zurück zum Erfolg. Denn der Vorsprung des Red-Bull-Stars auf Hamilton ist auf nur noch acht Punkte zusammengeschmolzen.

"Ich trainiere und fühle mich gut, ich bin definitiv bereit!", versicherte der 23-Jährige. Den Trubel um den Unfall aus der ersten Runde vor knapp zwei Wochen in Großbritannien, als Hamilton den Boliden des Holländers aus dem Rennen katapultierte und später selbst noch gewann, möchte Verstappen ausblenden.

Marko: "Neue Beweise" werden Crash "in anderem Licht erscheinen lassen"

"Zu dem ganzen Hype in den Medien habe ich nicht viel zu sagen", betonte er, "ich bin auch nicht daran interessiert, mich in irgendetwas einzumischen." Die Fronten zwischen seinem Team und Mercedes sind allerdings verhärtet, das beweist auch der Protest von Red Bull Racing.

Am Donnerstag (16.00 Uhr) wird das Thema vor dem Weltverband FIA neu aufgerollt, Vertreter von Red Bull und Mercedes werden im Rahmen einer Videokonferenz erneut angehört. Red Bull um Motorsportberater Helmut Marko sieht die Schuld klar beim Engländer und forderte in England sogar eine Sperre.

Derartig eindeutig war die Situation beim versuchten Überholmanöver Hamiltons nicht, die Stewards hatten den siebenmaligen Weltmeister während des Rennens mit einer Zehn-Sekunden-Strafe belegt. Diese Entscheidung will Red Bull nun erneut prüfen lassen, möglich ist das nur, wenn neue "Beweismittel" vorgelegt werden.

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Erinnerungen an legendäre F1-Duelle

Der frühere Weltmeister Nico Rosberg, lange Teamkollege und 2016 der letzte echte Konkurrent für Hamilton, sieht einen "Kampf der Generationen". Die Rivalität erinnere ihn an "Senna gegen Schumacher, Schumacher gegen Alonso, Alonso gegen Vettel", sagte der Deutsche bei Sky Sports. "Und wir werden mehr davon sehen, da bin ich sicher." Beide Fahrer "halten ihr Aggressionslevel, beide geben überhaupt nicht nach. Das wird für den Rest der Saison so weitergehen."

Auch Marko erinnert das Duell der WM-Rivalen „leider“ zunehmend an das Verhältnis der legendären F1-Rivalen Ayrton Senna und Alain Prost. „Aber es sind noch viele Rennen und ich hoffe, dass von beiden Seiten die Emotionen vielleicht hinten angehalten werden, aber realistisch betrachtet, scheint es sich in diese Richtung zu entwickeln“, so der Red Bull-Berater.

Auch Ex-Weltmeister Damon Hill stellt die Gretchenfragen. "Ist die Beziehung jetzt irreparabel? Stehen beide jetzt auf Kriegsfuß?" Erste Antworten wird es am Hungaroring knapp 20 Kilometer entfernt von Budapest geben. „Wir wollen eine faire, harte, sportliche Auseinandersetzung“; versicherte Marko, Verstappen hege keinerlei Gedanken an ein „Revanchefoul“. (sid/mar)