MEGA-Verwirrung nach Sieg
Irrer Japan-GP: Max Verstappen Weltmeister (ja, wirklich)!
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von Emmanuel Schneider
Mega-Verwirrung in Suzuka: Max Verstappen gewinnt das Regen-Rennen wegen langer Unterbrechung in Japan im Zeitlimit der Formel 1. Da Charles Leclerc Zweiter wird, gehen alle davon aus, dass die Titelentscheidung vertagt ist. Mitten in das Siegerinterview platzt dann die Nachricht der F1: 5-Sekunden-Strafe für Leclerc, der damit Dritter wird. Plötzlich wird Verstappen als Weltmeister gefeiert. Wegen der verkürzten Rundenzahl erhält Verstappen laut Reglement aber eigentlich weniger Punkte, nämlich 19. Wegen des Neustars vergab die Rennleitung aber die volle Punktezahl. Warum, wissen nur die Regelhüter. Verstappen aber ist nun offiziell Weltmeister.
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Weltmeister: ja, nein, vielleicht?
Maximales Chaos nach dem Rennen in Japan. Die Diskussionen um die FIA-Entscheidungen werden wohl noch länger anhalten. Der Verband erklärte die Entscheidung so: „Die Regeln zur reduzierten Punktevergabe (Artikel 6.5) gelten nur im Falle einer Rennunterbrechung, die nicht wieder aufgenommen werden kann, daher werden volle Punkte vergeben und Max Verstappen ist Weltmeister.“
Dabei hatte es lange so ausgesehen, als falle die Titel-Party von Verstappen ins Wasser. Nach dem Start schwenkte die Rennleitung schnell die Rote Flagge. Mehrere Fahrer waren abgeflogen, darunter auch Sebastian Vettel. Über eine Stunde war das Rennen fortan unterbrochen.
Lese-Tipp: Zweiter WM-Titel fix! Verstappen auf dem Weg zum Formel-1-Dominator
Dann folgte um 9.15 Uhr der Re-Start hinter dem Safety Car. Das Rennen wurde wieder freigegeben, Verstappen dominierte von der Spitze, Charles Leclerc fuhr chancenlos hinterher. In der letzten Runde unterlief dem Ferrari-Piloten aber ein Fauxpas, er kürzte in der Schikane ab, verteidigte daher seinen knappen Vorsprung auf Sergio Perez. Die Stewards ermittelten und die Fünf-Sekunden-Strafe folgte kurz danach. Bis dahin gingen alle Teams und Experten eigentlich davon aus, dass wegen der nur 28 von 53 absolvierten Runden nicht die volle Punktezahl vergeben wird, sondern 19 für den Sieger. Daher hätte auch ein dritter Platz von Leclerc noch nicht für den vorzeitigen Titelgewinn Verstappens gereicht. Dann platzte die FIA-Punkte-Bombe – und selbst bei Red Bull herrschte Verwirrung.
Vettel zum Abschied Sechster, Mick im Pech
Sebastian Vettel profitierte nach dem Neustart von einem frühen Boxenstopp und einem Wechsel auf Intermediate-Reifen und wurde in seinem letzten Rennen Sechster Mick Schumacher indes hatte Pech mit seinem späten Reifenwechsel und beendete den GP als Letzter.
Einen echten Schock-Moment erlebte in der Anfangsphase Pierre Gasly. Nach der Auslösung der Roten Flagge stand ein Bergungsfahrzeug auf der Strecke, der Franzose fuhr mit hoher Geschwindigkeit knapp daran vorbei. Die Szene weckte Erinnerungen an den tödlichen Unfall von Jules Bianchi 2014.
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Das Rennen im Zeitraffer: Chaos beim Start
Vor dem Start: Regen in Suzuka. Die Teams haben allesamt Intermediates aufgezogen. Es droht das nächste Chaos-Rennen. Auch die Vorhersage deutet weiteren Regen über den gesamten Rennverlauf hin. Kurz vor dem Start nimmt der Niederschlag zu, es gibt aber einen stehenden Start.
Start: Verstappen verpennt den Start, Leclerc zieht zunächst innen vorbei, aber der Weltmeister kontert und bremst sich außen an Turn 1 vorbei. Gelbe Flagge dahinter. Vettel wird von Alonso berührt und dreht sich. „Er hat mich hart erwischt“, funkt er. Der Aston-Martin-Pilot verliert mehrere Plätze und ist 17. Schumacher gewinnt Plätze und liegt auf P10.
Runde 1: Crash! Carlos Sainz verliert nach Aquaplaning seinen Renner und schlägt in die Streckenbegrenzung ein. Das Safety Car kommt auf die Strecke. Auch Albon steht im Kiesbett. Er hatte ein technisches Problem, bleibt im 2. Gang stecken.
Runde 2: Nun steht auch Gunayu Zhou plötzlich quer. Gasly hat ebenfalls Probleme
Runde 2: Rote Flagge - das Rennen ist unterbrochen. Bernd Mayländer führt die Fahrer im Safety Car in die Boxengasse. Die Unterbrechung dauert am Ende über zwei Stunden. Der Regen hatte pünktlich zum Start zugenommen und es soll weiter regnen. Ein großes Problem: Die Vorhersage bleibt schlecht.
Die Fahrer harren in der Garage aus. Ein Neustart wird erst angekündigt, dann wieder einkassiert. Lange Zeit sieht es nicht so aus, dass nochmal gefahren wird. Dann aber folgt die Meldung: Um 9.15 Uhr geht es weiter.
Vettel im Reifenpoker ganz fix
Re-Start: Es gibt einen rollenden Start hinter dem Safety Car. Noch ist das Rennen unter Gelber Flagge, also nicht freigegeben. Die Fahrer haben nun alle Full-Wets aufgezogen.
Runde 3: Erste Fahrer, unter anderem Lewis Hamilton melden: Die Strecke ist besser – auch die Sicht.
Runde 4: Verstappen funkt: „Ich glaube, es regnet wieder mehr.“
Runde 5: Jetzt aber: Das Safety Car dreht ab, Verstappen eröffnet den Re-Start. 40 Minuten sind es noch bis zum Zeitlimit. Die Fahrer geben Gas, die Gisch ist immens, die Sicht immer noch beeinträchtigt.
Runde 6: Vettel biegt als Erster ab und zieht sich Intermediates auf. Beim Stopp gibt es eine gefährliche Situation mit Nicholas Latifi, die Stewards ermitteln wegen „Unsafe Release“. Vettel kommt aber ohne Strafe davon.
Runde 7: Auch Bottas und Norris wechseln die Reifen
Runde 8: Jetzt ziehen fast alle nach. Auch Verstappen und Leclerc gehen auf die Intermediates. Genauso Perez und Hamilton.
Verstappen dominiert an der Spitze, Leclerc unter Druck
Runde 9-12: Schumacher hat seine Regenreifen vorerst drauf gelassen, führt ganz kurz das Rennen an, wird jetzt aber brutal durchgereicht. Jetzt geht auch er in die Box und auf Intermediates. Vettel aber profitiert vom frühen Stopp und ist nun Achter.
Runde 12: Verstappen baut die Führung aus, Leclerc kann nicht mithalten, 6 Sekunden beträgt schon der Rückstand
Runde 14: Vettel macht weiter Boden gut, liegt nun auf Rang 6. Wie weit geht es noch für den 35-Jährigen vor?
Runde 16: Der Vorsprung von Verstappen auf Leclerc wächst weiter an, nun auf über 10 Sekunden. Verstappen dominiert.
Runde 17: Charles Leclerc scheint bereits mit den Reifen zu kämpfen. "Wie viele Runden werden wir verlieren, wenn wir jetzt stoppen"?, fragt Leclerc nach. Es wären fünf Positionen.
Die große Verwirrung
Runde 18: Duell der Altmeister. Alonso probiert es gegen Vettel, kommt aber nicht vorbei. Hamilton attackiert Ocon, aber er schafft es einfach nicht vorbei. Es fehlt dem Mercedes-Mann offenbar an Top-Speed.
Runde 19: Auch Nicholas Latifi ist einer der größten Gewinner des bisherigen Rennens. Der Kanadier hatte wie Vettel direkt beim Restart gestoppt und Intermediates aufziehen lassen. Nun ist er Achter hinter Alonso. Von hinten kommt aber George Russell heran.
Runde 20 – 23: Perez robbt sich langsam aber sicher an Leclerc heran. Der Kampf um Platz zwei ist eröffnet.
Runde 25: Erste Attacke von Perez. Leclerc hält dagegen, verteidigt seinen zweiten Platz.
Runde 27: Angriff in der letzten Runde, Perez ist ganz nah dran an Leclerc, der Ferrari-Mann aber bleibt vor dem Mexikaner.
Runde 27: Verstappen absolviert die 27 Runde, damit ist eigentlich klar, der Sieger erhält 19 Punkte, 75 Prozent der vollen Punkteanzahl – das denken zu diesem Zeitpunkt jedenfalls alle.
Runde 28: Verstappen galoppiert zum Sieg, für den Titel reicht es nach vorherrschenden Meinung aber ganz knapp nicht. Dahinter wird es brenzlig, Leclerc kürzt durch die Schikane ab, behält die Führung hauchdünn und kommt als Zweiter ins Ziel. Die Szene wird noch ein Nachspiel haben. Die Stewards ermitteln.
Nach dem Rennen:
Verstappen feiert den Suzuka-Triumph und gibt das Siegerinterviews. Währenddessen kommt die Nachricht: Fünf-Sekunden-Strafe gegen Leclerc, der nun Dritter ist. Und plötzlich spielt die Regie der F1 die Grafik ein, das Verstappen Weltmeister sei. Überall Verwirrung. Der Niederländer selbst wirkt überrascht, genau wie sein Teamchef Christian Horner. Fakt ist: er ist der alte und neue Weltmeister.