Nach Aufschwung im Qualifying
Portugal-GP: Was geht für Vettel im Rennen?

Platz 10 in der Qualifikation zum Großen Preis von Portugal war für Sebastian Vettel nach den Trainings-Eindrücken eine positive Überraschung. Kann Vettel die gute Leistung am Sonntag in die ersten WM-Punkte für Aston Martin ummünzen? Einfach wird es nicht. Vettels Ausgangslage scheint zwar vielversprechend, hat aber auch Nachteile.
Strategienachteil für das Rennen
Der Nachteil: Vettel muss in Portimao auf den weichen Reifen loslegen, während seine Konkurrenten auf den Plätzen hinter ihm die Pneus frei auswählen dürfen. Wie schon im vergangenen Jahr, scheint auch diesmal der gelbe „Medium“ in Portimao über die Distanz die bessere Wahl zu sein als der rote „Soft“.
Im Rennverlauf werden die Teams – sollte es keine Zwischenfälle geben – nach dem ersten Drittel auf die harten Reifen wechseln und mit diesen den Grand Prix beenden. Und dieses erste Drittel könnte für Vettel zu einer Qual werden: Machen die Soft-Pneus schnell schlapp, haben die härter bereiften Rivalen gute Chancen, den F1-Routinier zu überholen. Vettel muss also sanft und mit Köpfchen fahren. Die weichen Gummis möglichst lange am Leben halten und dabei so wenig Plätze verlieren wie möglich, lautet die Devise.
Soft-Vorteil beim Start
Einen kleinen Vorteil bieten die weichen Walzen Vettel aber auch: Durch ihren erhöhten mechanischen Grip zu Beginn hat Vettel am Start einen Vorteil gegenüber der Medium-Konkurrenz. Sollte er diesen nicht nutzen, um ein paar Plätze zu gewinnen und sich nach hinten ein Polster zu verschaffen, erwartet ihn das schon beschriebene, schwere erste Drittel auf den anfälligeren Soft.
Ein weiterer Nachteil für Vettel: Sein Aston Martin zählt an diesem Wochenende zu den eher langsameren Autos auf den Geraden. Auf der einen Kilometer langen Start/Ziel-Passage könnte er ein leichtes Opfer sein.
Gutes Renntempo bei Vettel
Mut macht aber die starke Pace, die Vettel am Freitag bei den Fahrten mit vollem Tank zeigte. Bei den Longruns war er vor allem zum Ende hin deutlich schneller als Teamkollege Lance Stroll. Das deutet auf eine deutlich geringere Reifenabnutzung hin. Das könnte den Nachteil in puncto Reifenstrategie wettmachen.
Wie immer in der Formel 1 gilt aber: Ein Safety-Car oder Regen und die Sache sieht schon wieder komplett anders aus. Schauer sind für den Rennsonntag allerdings nahezu ausgeschlossen.