Vettel ratlos, Hamilton bitter enttäuscht

Spielberg-Stimmen: Bei Schumacher "war mehr drin"

 Formula 1 2022: Austrian GP RED BULL RING, AUSTRIA - JULY 08: Mick Schumacher, Haas F1 Team during the Austrian GP at Red Bull Ring on Friday July 08, 2022 in Spielberg, Austria. Photo by Andy Hone / LAT Images Images PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY GP2211_061248_ONZ5941
Bei Mick Schumacher geht's seit einiger Zeit vorwärts
www.imago-images.de, IMAGO/Motorsport Images, IMAGO/Andy Hone

Mick Schumachers Formel-1-Kurve zeigt weiter nach oben. Nach den ersten Karriere-Punkten in Silverstone rast der 23-Jährige im Qualifying für den Österreich-Sprint (Samstag, 16.30 im RTL-Ticker) in Spielberg auf einen starken 8. Platz – und ist danach noch nicht einmal gänzlich zufrieden. Mäkeln auf hohem Niveau, denkt sich Sebastian Vettel da wohl: Der Aston-Martin-Pilot wirkt nach seinem Debakel erschreckend ratlos, sein einstiger WM-Rivale Lewis Hamilton ist bitter enttäuscht und entschuldigt sich bei seinem Team. Die Stimmen zur Zeitenjagd in Spielberg.

Mick Schumacher (Haas/Startplatz 8)

„Eine der schwierigeren Sessions von meiner Seite aus. Ich habe mich anfangs nicht so wohlgefühlt, dann haben wir ein paar Änderungen vorgenommen, die sich dann besser angefühlt haben. Dennoch glaube ich, dass mehr drin war. Ich glaube, dass mir morgen mehr erfahren werden, wir haben ja noch das 2. Freie Training, in dem wir die Longruns üben und schauen können, was uns fehlt. Hoffentlich haben wir eine gute Idee, was wir brauchen, um im Sprint und im Rennen stark dabei zu sein.“

Sebastian Vettel (Aston Martin/Startplatz 19)

"So schlecht hat es sich nicht angefühlt, wir sind einfach zu langsam. In der ersten Kurve habe ich attackiert, bin zu weit rausgekommen, die Zeit wurde gestrichen, obwohl ich Zeit verloren habe – na ja. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir gestehen, dass wir langsam sind. Es ist morgen nicht so, dass wir durchs Feld pflügen können. Natürlich greifen wir an, man kann hier überholen.“

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Max Verstappen (Red Bull/Pole Position)

"Es war schwer, wir mussten lange warten zwischen den Runs, die Temperatur geht runter, der Wind nahm zu. Es war ein sehr enges Qualifying. Ich bin glücklich, aber die Punkte gibt es erst morgen und am Sonntag. Wir haben ein gutes Auto, das Qualifying ist nicht unbedingt unser stärkster Punkt. Ich bin sehr zuversichtlich mit diesem Auto. Es ist unglaublich, dieses Publikum, so viel orange, das zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht.“

Charles Leclerc (Ferrari/Startplatz 2)

"Es war sehr eng, sehr aufregend. Am Ende ist es mir gelungen, die Reifen hinzubekommen, aber Max war einfach ein bisschen schneller. Wir wollen morgen ein sauberes Rennen, meine Rennen sind seit fünf Rennen eine Katastrophe. Ich hoffe, wir holen die Punkte, die wir verdienen."

Carlos Sainz jr. (Ferrari/Startplatz 3)

"Wenn man sieht, wie knapp es ist, sieht man, wo man hie und da ein Zehntel zur Pole verloren hat. Wir haben eine gute Runde zum Ende von Q3 hinbekommen, es war alles etwas kühler nach der Roten Flagge. Ich weiß, wo die Zeit liegt, aber ich bin trotzdem nah dran. Ich denke schon, dass ich die Jungs vorne herausfordern kann. Wir haben Fortschritte gemacht, ich fühle mich wohler, habe mehr Selbstvertrauen im Auto."

Lewis Hamilton (Mercedes/Startplatz 10)

„Letztendlich bin ich unglaublich enttäuscht von mir selbst und es tut mir sehr leid für das Team. Alle haben so hart gearbeitet, um das Auto hinzubekommen - und ich bringe es nie gerne beschädigt zurück. Ich habe im Moment keine Antwort darauf, was passiert ist. Ich habe das Heck in Kurve 7 verloren und das war's. Unsere Performance hat mich jedoch ermutigt. Ich denke, wir haben um einen Platz unter den ersten Drei gekämpft - und wir hatten nicht erwartet, dass wir so nah dran sein würden. Das ist ein großes Plus für das Team. Ich starte ziemlich weit hinten, und ich bin nicht sicher, was von dort aus möglich ist. Wir haben morgen den Sprint und das Rennen am Sonntag; hoffentlich kann ich morgen etwas Boden gutmachen.“

George Russell (Mercedes/Startplatz 5)

„Ich denke, das war unser bestes Qualifying des Jahres, was die reine Pace angeht - und das schlechteste, was das Ergebnis angeht. So kann es im Rennsport manchmal zugehen. Ich hätte heute Nachmittag auf P4 liegen können und war auf meiner Runde ein Zehntel schneller. Ich habe es darauf angelegt, weil ich dachte, dass die Chance auf P3 besteht. Körperlich fühle ich mich gut - aber ich mache mir Sorgen um das Auto. Ich hoffe, wir bekommen es wieder hin. Was die Performance angeht, gibt es positive Zeichen. Wir haben einige Dinge am Auto verbessert, und auch die Auslegung einiger Regeln hat sich wahrscheinlich zu unseren Gunsten ausgewirkt. Lewis hat einen phänomenalen Job gemacht und ist heute absolut geflogen. Vielleicht habe ich mich bei der Abstimmung für das Qualifying ein wenig in die falsche Richtung bewegt, aber das wird hoffentlich für das Rennen gut sein. Normalerweise haben wir im Rennen eine bessere Pace als auf einer schnellen Runde, also können wir das morgen hoffentlich wieder gutmachen.“

Toto Wolff (Mercedes-Teamchef)

„Lewis geht es gut, physisch sind sie beide (Hamilton und George Russell, d.Red.) ohne Knacks rausgekommen. Es ist okay, wir haben ihnen die ganze Saison ein Auto gegeben, mit dem sie nicht vorne mitfahren konnten. Heute wäre es vielleicht gegangen. Die beiden haben wirklich gepusht am Ende und haben unheimlich viel Speed in die Ecken mitgenommen, da ist ihnen halt der Grip ausgegangen. Beide sind sofort reingekommen und haben sich entschuldigt. So muss es sein. Man darf nicht überoptimistisch sein, aber ich denke, dass er (Lewis. d.Red.) um die Pole Position mitgefahren wäre. Die Rennen waren immer gut für uns, die Frage ist nur, wie man hier vorbeikommt, auf den Geraden fehlt es uns etwas gegen Red Bull, aber am Sonntag kann man mit der Strategie spielen. Verloren ist noch nichts.“

Helmut Marko (Red-Bull-Berater)

… auf die Frage, worauf es beim Sprintrennen für Verstappen ankommt

„Fehlerfrei fahren und die Reifen am Leben halten, aber es wird sehr eng werden.“ (mar)

Quelle: F1/Sky/Mercedes