Kalte Quali-Dusche von Stroll
Sebastian Vettel geht in Miami ungewollt baden

Von Ludwig Degmayr
Mit einer Protestaktion macht Sebastian Vettel beim Formel-1-Grand-Prix in Miami auf die seiner Meinung nach unsinnigen Regeln in Bezug auf Fahrerunterwäsche aufmerksam, doch hätte er lieber mal eine Badehose und Schwimmflügel eingepackt. Im Qualifying säuft der viermalige Weltmeister gegenüber Teamkollege Lance Stroll nämlich gehörig ab.
Politisches Engagement in allen Ehren, doch auf die Stoppuhr kommt's an
0,2 Sekunden sind es zwar nur, die Vettel hinter dem Sohn von Teambesitzer Lawrence Stroll liegt. Doch in der aktuell so eng zusammen geschobenen Königsklasse macht das den Unterschied zwischen Q2 und Q3. Während Stroll am Ende Zehnter wird, muss der Deutsche das Rennen von Position 13 in Angriff nehmen.
„Ich hatte ein kleine Ecke drin, das hat wohl das Zehntel gekostet, das mir gefehlt hat, womöglich sogar mehr.“ Ecken und Kanten zeigt der 34-Jährige neben der Strecke aktuell kompromisslos, doch die Messlatte bleiben weiterhin die sportlichen Leistungen. Die waren in Imola gut, in Australien und Miami (bis dato) aber mangelhaft.
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Langzeit-Rivale Alonso macht Druck
Ein Bild, das sich im vergangenen Jahr schon abzeichnete, als Vettel auf den vermeintlich kniffligen Strecken wie Monaco oder Baku mit dem bereits damals trägen Aston Martin auf letzterem Kurs sogar ein Podium herausholte. Mit der aktuellen grünen Gurke war P8 in Imola aber das absolute Leistungsmaximum.
Und doch muss dem scheinbar sehr von seiner Tagesform abhängigen Ex-Champion mehr kommen, sonst wird er von einem ebenfalls ehemaligen Weltmeister namens Fernando Alonso nach der Saison ersetzt und die Karriere in der Königsklasse geht auf einem absoluten Tief zu Ende.
Punkte im heißen Miami sind daher das Ziel. Für Vettel gibt es für dieses Vorhaben einen entscheidenden Faktor: „Die größte Herausforderung im Rennen werden die Temperaturen sein, es wird sehr warm werden. Der Asphalt war etwas besser heute, ich hoffe, morgen wird es nochmal besser. Wenn nicht, wird es schwierig werden beim Überholen.“