Tsunoda-Ärger

Red Bull sieht „guten Bluff“ von Mercedes

Mexican Grand Prix - Qualifying - Autodromo Hermanos Rodriguez. (L to R): Lewis Hamilton (GBR) Mercedes AMG F1 and Max Verstappen (NLD) Red Bull Racing in qualifying parc ferme. Mexican Grand Prix, Saturday 6th November 2021. Mexico City, Mexico. FIA Pool Image for Editorial Use Only URN:63572123
Lewis Hamilton und Max Verstappen
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Die Quali von Mexiko endet mit einer faustdicken Überraschung. Nicht die favorisierten Bullen stehen ganz vorne, sondern die beiden Mercedes-Piloten Valtteri Bottas und Lewis Hamilton. Red-Bull-Berater Helmut Marko spricht daher von einem „sehr guten Bluff“ seitens der Schwarzpfeile. Den Grund für die eigene Pleite sieht er in einem Piloten vom Schwesterteam AlphaTauri.

Hat Mercedes geblufft?

Am Freitag und Samstagmittag noch hatten die Bullen den Mexiko-Takt vorgegeben, waren deutlich schneller als die Erzrivalen von Mercedes. Dazu galt das Team in der Höhenluft als favorisiert. Der Grund: Der Honda-Antrieb von Red Bull soll in der dünnen Luft effizienter arbeiten. So weit die Theorie. In der Praxis aber fuhren die Mercedes-Piloten, als es darauf ankam, schneller als Max Verstappen und Sergio Perez.

„Das war ein sehr guter Bluff von Mercedes", bilanzierte Marko im Interview bei ServusTV. Während Mercedes in den ersten Sessions noch viel Zeit liegen ließ, vor allem in den Kurven im Mittelsektor, war nun plötzlich mehr Power da. Und in Q3 schmetterte Bottas dann eine Fabel-Runde raus. Ausgerechnet dann lief bei den Bullen nichts mehr zusammen. Die Balance war weg, zudem irritierte Yuki Tsuonoda vom AlphaTauri-Schwesterteam die beiden Red-Bull-Piloten auf ihrer Zeitenhatz in Q3.

Marko und Co. schimpfen auf Tsunoda

"Der hat beide unserer Autos rausgeholt", ärgerte sich Marko. Tsunoda hatte Teamkollege Pierre Gasyl zunächst „gezogen“, sich dann fallen lassen. Perez kam infolgedessen von der Bahn ab, auch Verstappen stieg vom Gas. Der Ärger war groß.

"Ich glaube, wir wären ganz nah rangekommen oder vielleicht dazwischen", so Marko weiter. "Die Überlegenheit, die zuerst da war, ist dahin. Es wird ein ganz schwieriges Rennen werden." RB-Teamchef Christian Horner sah es ähnlich: „Es wäre sicher die erste Reihe geworden. Tsunoda war sicher nicht informiert, was da hinter ihm los war.“

Auch Verstappen war sich sicher, dass er mit einer „super Runde“ vielleicht auf Pole gefahren wäre. „Ich dachte, es gibt eine Gelbe Flagge, bin etwas vom Gas.“ Verstappen und Perez starten von Rang drei und vier am Sonntag (20 Uhr im RTL-Liveticker) ins Rennen. Das sei „keine gute Ausgangsposition“, merkte Marko an. (msc)