Formel 1 in Frankreich
Sainz schwitzt sich zur Tagesbestzeit, Schumacher legt Dreher hin

Das Grand-Prix-Wochenende in Frankreich schaukelt sich zum Hitze-Schlagabtausch zwischen Red Bull und Ferrari hoch. Im 2. Training zum Großen Preis von Frankreich holte Scuderia-Pilot Carlos Sainz die Tagesbestzeit knapp vor Teamkollege Charles Leclerc (+0,101) und Weltmeister Max Verstappen (+0,550). Der Trainingsbeste steht trotzdem vor einem Problem. Mick Schumacher musste eine Schrecksekunde überstehen.
Was ist mit Perez los?
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Der Spanier Carlos Sainz fuhr in einer 1:32,527 die schnellste Zeit des Freitags. Der Rennstall dürfte sich nach dem Auftakt auf dem Circuit Paul Ricard in seinen Updates bestätigt sehen. Dennoch bahnt sich ein schweißtreibendes Duell mit Red Bull an. WM-Widersacher Max Verstappen fehlte zwar eine halbe Sekunde auf den ersten Platz. Bei den Long-Run-Zeiten aber hatte Red Bull leicht die Nase vorne. Sorgenkind des Tages ist Sergio Perez: Der Mexikaner in Reihen der Bullen landete mit einer Sekunde Abstand hinter seinem Stallkollegen Verstappen und wurde nur 10. Schon im 1. Training war er deutlich hinter Verstappen geblieben.
Dritte Kraft ist einmal mehr Mercedes. Die Silberpfeile belegten die Plätze hinter dem Führungstrio. Für Lewis Hamilton war es der verspätete Auftakt in das GP-Wochenende. Beim 1. Training am Mittag hatte er ausgesetzt und planmäßig Nachwuchsfahrer Nyck de Vries das Cockpit überlassen. Der Rekord-Weltmeister kam in der Hitze und mit neuer Nase am W13 gut zurecht, allerdings war er zwei Zehntel langsamer als Garagennachbar George Russell. Die aufgeheizte Strecke in Südfrankreich war ein harter Test fürs Material, vor allem die Reifen bei Temperaturen von 60 Grad auf dem Track.
Sainz vorne, aber ...
Viele Teams nutzen das 2. Training für Longruns, die dann Auskunft über die Rennperformance am Sonntag geben können. Die meisten Piloten starteten auf Medium-Walzen, um sich unter annähernd Rennbedingungen einzuschießen. Später folgte der bekannte Wechsel auf Rot und die Quali-Simulationen. Als Erster ging Ferrari-Mann Sainz auf die weiche Mischung und direkt an die Spitze. Nur Leclerc konnte ähnlich schnelle Zeiten liefern. Sainz muss am Sonntag allerdings zehn Plätze in der Startaufstellung zurück. An seinem Wagen wurden Antriebteile getauscht. Gut möglich, dass noch die gesamte Power Unit getauscht wird. Dann startet er von ganz hinten.
Eine Schrecksekunde gab’s für Mick Schumacher: Der Haas-Pilot verlor früh in Kurve 11 sein Heck und rauschte durch die geräumige Auslaufzone, sein Wagen kam vor der Bande zum Halten. Kein Schaden, dafür aber zerschossene Medium-Reifen. Der 23-Jährige beendete die zweite Session auf Platz 19 (+2,6), weit hinter dem Teamkollegen Kevin Magnussen.
Vettel muss wohl wieder in der Quali zittern
Sebastian Vettel lag zwischenzeitlich auf Rang vier, als die Konkurrenz aber auf Soft umstellte, wurde der Deutsche durchgereicht. Platz 13 (+1,8) in der Endabrechnung, wie vor Teamkollege Lance Stroll. Dem 35-Jährigen droht in der Quali erneut ein frühes Aus.
Das erste Training hatte Charles Leclerc hauchdünn vor WM-Rivale Verstappen gewonnen. Der Niederländer führt die WM mit 38 Punkten vor dem Ferrari-Mann an. (msc)