Hamilton setzt aus
Frankreich-Auftakt: Das erste Hitze-Duell geht an Leclerc

Hitze-Auftakt in Frankreich: Charles Leclerc hat die Bestzeit im 1. Training zum Großen Preis von Frankreich gefahren. Der Ferrari-Pilot drehte unter der brutalen Sonne Südfrankreichs in Le Castellet vor WM-Rivale Max Verstappen (+0,091) und Teamkollege Carlos Sainz (+0,338) in 1:33,930 die schnellste Runde über den Kurs. Es kündigt sich für das Wochenende ein ganz enges Duell der beiden F1-Schwergewichte an.
Leclerc besteht in der Hitze, Hamilton guckt zu
30 Grad in der Luft, fast 60 Grad auf dem Asphalt. Die Hitze am Paul-Ricard-Kurs forderte am Freitag die Autos und die Piloten. Am besten kam Charles Leclerc mit den anspruchsvollen Bedingungen zurecht. Der Monegasse setzte nach dem Sieg in Spielberg ein weiteres Ausrufezeichen.
Titelverteidiger Verstappen begann seine Hitze-Schlacht mit Soft-Reifen und setzte sich mit 1:34,991 schnell an die Spitze der Zeitentabelle und führte diese lange an. Ungefähr zur Hälfte der Session packten viele Fahrer den zweiten Set an frischen Soft-Walzen aus. Verstappen verbesserte sich, Sainz war aber nochmal 78 Tausendstel schneller. Wieder konterte Verstappen, der dann aber von Leclerc und dessen Zeit unterboten wurde.
Grid-Strafe für Sainz
Weniger gute Nachricht für Ferrari: Sainz hat eine neue Steuereinheit (die dritte) eingebaut bekommen. Er muss in der Startaufstellung zehn Ränge nach hinten. Möglicherweise wird über das Wochenende die gesamte Power Unit getauscht, dann würde der Spanier sogar von ganz hinten starten.
Soweit ist es beim Rekord-Weltmeister noch nicht. Lewis Hamilton setzte planmäßig im 1. Training aus. Für ihn stieg Formel-E-Champion Nyck de Vries in den W13. Der Grund: Alle Piloten müssen einmal in der Saison einem Nachwuchspiloten Platz machen. Der Ersatzmann kam im Mercedes gut zurecht und lenkte den Wagen auf Rang 9 (+1,496). Hamilton-Kollege George Russell beendete die erste Session auf Position 4, ihm fehlte fast eine Sekunde auf Spitzenmann Leclerc.
Vettel im Mittelfeld, Mick noch ohne Pace
Ferrari testete am Wagen von Leclerc einen neuen Unterboden. Auch McLaren, AlphaTauri und Mercedes haben neue Teile nach Le Castellet gebracht. Apropos McLaren. Das Team war in den vergangenen Tagen Teil von wilden Gerüchte, nach denen Sebastian Vettel im Gespräch sei für die kommende Saison. Diesen erteilte Teamchef Andreas Seidl im RTL/ntv-Interview eine klare Absage.
Vettels Auftritt am Freitag verlief weitgehend unspektakulär. Ein kleiner Ausritt auf der Gegengerade blieb ohne Folgen. Die Auslaufzonen in Le Castellet sind äußerst geräumig. Mit Soft-Gummis landete der viermalige Weltmeister auf Rang 14. – knapp hinter Stallrivale Lance Stroll.
Mick Schumacher fokussierte sich lange auf die Set-Up-Abstimmung. Der 23-Jährige fuhr zunächst keine schnelle Runde am Limit. Als er dann die schnellsten Reifen untergeschnallt hatte, reichte es nur für P16. Er war damit anderthalb Zehntel schneller als Teamkollege Kevin Magnussen. Beide Haas hatten noch Probleme, schnelle Runden auf den Track zu bringen. (msc)