RTL-Kommentator Heiko Wasser zum F1-HammerAlonso ist "bei Aston Martin besser aufgestellt"

Es war ein echter F1-Hammer, der die Fans schon zum Wochenstart überraschte: Fernando Alonso wird der Nachfolger von Sebastian Vettel und wechselt zur kommenden Saison zu Aston Martin. RTL-Kommentator Heiko Wasser sieht den F1-Routinier beim britischen Rennstall bestens aufgehoben.
Warum der Alonso-Wechsel sinnvoll ist
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Die Silly Season hat so richtig Schwung aufgenommen. Die Verkündung des Alonso-Hammers überraschte auch RTL-Kommentator Heiko Wasser. „Dass er einer der Kandidaten sein würde, das konnte man erwarten.“ Dass es so schnell ging und man ihn „heute aus dem Hut gezaubert hat“, sei dann doch überraschend, so Wasser im Instagram-Talk „Letzte Runde“ von RTL.
Die Vermutung liegt nahe, dass Aston Martin zweigleisig gefahren ist und schon in den vergangenen Wochen die Fühler nach Alonso ausgestreckt hatte. Für das nachweislich realistische Szenario, dass Vettel aufhört. Offenbar hat das Team in den vergangenen Wochen auf eine Entscheidung gedrängt und wollte bis zur Sommerpause eine fixe Entscheidung. So musste sich Vettel entscheiden – und tat dies bekanntlich mit seiner Rücktrittsankündigung bei Instagram am vergangenen Donnerstag. Der RTL-Kommentator vermutet, dass Aston Martin mit Alonso schon „handelseinig“ gewesen sei für den „Fall der Fälle“ und „nicht riskieren wollte, dass er doch noch abspringt.“ So hat die Einigung mit Alonso womöglich, dass Vettel-Video beschleunigt.
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Alonso und Aston Martin? Das passt!
Für Aston Martin sei Alonso genau der richtige Mann, findet Wasser. Er sei genau der Typ von Fahrer, den das Team sucht. Ein erfahrener Pilot, der das Auto entwickeln und sich mit den Ingenieuren auseinandersetzen kann. „Bei aller Liebe: Ich glaube nicht, dass das die Kernkompetenz von Lance Stroll ist.“ Apropos Stroll: Vater und Aston-Martin-CEO Lawrence Stroll bestätigte gleichzeitig mit dem Alonso-Statement am Montag, dass der Sohnemann weiter im Auto sitzt. Davon war ohnehin auszugehen. Er hat seinen Vertrag bis auf Weiteres quasi sicher.
In der kommenden Saison hat Stroll dann einen neuen Garagennachbar. Immerhin ein zweimaliger Weltmeister. Alonso bringe wichtige Erfahrung und Biss mit, erklärt Wasser. „Er hat richtig Bock und zeigt Woche für Woche, wie geil er aufs Autofahren ist. Wie er noch wirklich brennt im Rennen. So einen brauchst du, wenn du weiterkommen willst“, sagt Wasser. „Das war auch der Grund, warum man mit Seb weitermachen wollte.“ Vettel ist mit seinem Wissen und seiner Erfahrung sehr angesehen im Team. „Er hat auch viele Verbesserungsvorschläge gemacht.“
Keine Lust auf "Piastri im Nacken"
Viele Fans sehen den Schritt von Alonso allerdings kritisch, da er sich auf dem Papier erst mal verschlechtert. Alpine liegt in der Teamwertung deutlich vor Aston Martin, zumal das Team schon daran gescheitert war, Vettel einen wettkampffähigen Renner zu stellen. In Österreich wurde der viermalige Weltmeister sogar Letzter. Ein Tiefpunkt, wie Vater Norbert Vettel erklärte.
Was also ist der Grund für den Alonso-Abgang? Nun, zum einen drängt das Edel-Talent Oscar Piastri, ein Alpine-Nachwuchsmann, in die F1. Stallrivale Esteban Ocon gilt als gesetzt – als Franzose im französischen Team. Sehr unwahrscheinlich, dass er sein Cockpit räumen muss. Hinzu komme, sagt Wasser, dass man bei Alpine/Renault nie so sicher sein könne, wie es dort weitergeht. Mal gibt’s mehr Investition in die F1, mal weniger. Das habe sich Alonso sicher auch genau angeguckt und zwischen den Zeilen gelesen.
„Er hatte sicher keine Lust, einen Piastri im Nacken zu haben“, sagt Wasser. Bei Aston Martin sei er „besser aufgestellt“, glaubt der RTL-Mann. Er könne Lance Stroll besiegen, auch „wenn er morgens um 5 vor 9 aus der Disco kommt.“ Er werde dort „sofort viel Rückhalt“ genießen. Der Spanier kenne dort auch viele Mitarbeiter, die „echte englische Racer seien“.
Sportlich ist der britische Rennstall sicher eine „Herausforderung“. Aber auch „gemütlicher“. Wasser bringt es auf die klare Formel: Für Alonso bedeutet es weniger Stress hinter den Kulissen. „Er weiß dort, woran er ist.“ (msc)