Audi-Chance reizt
Das bedeutet das Teamchef-Beben für Mick Schumacher
Mattia Binotto bei Ferrari weg, Frederic Vasseur von Sauber zu den Roten, dafür Andreas Seidl aller Voraussicht nach von McLaren zu Sauber: Die Formel 1 erlebt ein echtes Teamchef-Beben! Was bedeutet die veränderte Lage für Mick Schumacher? Unser F1-Fachmann Felix Görner sagt: Mehr Optionen, mittelfristig wieder fest in der Motorsport-Königsklasse zu fahren. Seine Einschätzung – im Video.
Seidl als Türöffner für Schumacher?
"Durch den Wechsel von Andreas Seidl zu Sauber hat er dort einen weiteren deutschen Anker. Nicht nur Vorstand Markus Duesmann, der mittelfristig unbedingt einen deutschen Fahrer bei Audi haben möchte, sondern auch einen deutschen Teamchef", erläutert Görner.
Somit könne Mick jetzt selbst entscheiden, ob er zu Audi oder Mercedes gehen wolle, verdeutlichte Görner, der die Vor- und Nachteile der beiden Optionen aufzählte.
Kubica bei Sauber noch immer ein Faktor
"Bei Audi hätte er die realistische Möglichkeit, 2024 Stammfahrer zu werden, was natürlich sein absolutes Ziel ist. Er will es seinen Kritikern zeigen, will Formel-1-Fahrer sein und nicht nur Testpilot. Bei Mercedes hat er diese Aussicht nicht", so Görner.
Ein Problem sei jedoch, dass Sauber mit Orlen einen polnischen Hauptsponsor hat, der "weiterhin versuchen wird, Robert Kubica dort unterzubringen". In diesem Fall würde Mick Schumacher in der internen Hierarchie nur Fahrer Nummer vier sein.
Engagement bei Mercedes "realistischer"
Bei Mercedes wiederum habe Toto Wolff längst den "silbernen Teppich" für Mick ausgerollt, auch aufgrund seiner Historie mit dessen Vater Michael Schumacher.
"Es wäre letztendlich aber nur eine Simulator- und Freitagstätigkeit", stellte Görner klar, der zugleich betonte, dass Erfahrungen in einem Weltmeisterteam sicher kein Nachteil für Schumacher wären. Er könne dort "Präzision und analytische Ansätze" lernen und an der Seite der Top-Fahrer Lewis Hamilton und George Russell wachsen.
Nach Görners Meinung wäre eine Entscheidung für Audi zwar der "bessere Weg" für Mick, ein Engagement bei Mercedes jedoch "realistischer".
So oder so sei es für den scheidenden Haas-Piloten ein "steiniger Weg zurück, weil er ein Jahr raus ist, egal, welchen der beiden Wege er einschlagen wird." (sport.de/mar)