Auch Vasseur-Wechsel zu Ferrari fix
Teamchef-Beben geht weiter! Seidl verlässt McLaren und geht zu Sauber

Nächster Teamchef-Knall in der Formel 1! Andreas Seidl verlässt McLaren nach vier Jahren und wechselt zu Sauber, um beim Schweizer Team als Geschäftsführer den Einstieg von Audi einzuleiten. Das teilte der Rennstall offiziell mit. Seidl übernimmt den Posten, da der bisherige Sauber-Teamchef Frederic Vasseur bei Ferrari anheuert. Bei der Scuderia hatte Mattia Binotto zuvor seinen Rücktritt eingereicht. Seidls Nachfolger bei McLaren wird der Italiener Andrea Stella.
Seidl soll Audi-Fundament legen
„Es ist großartig, ab Januar bei der Sauber-Gruppe zu sein: Das ist ein Team mit einer reichen Formel-1-Geschichte und ein Rennstall, den ich aus meiner Zeit, in der ich in Hinwil gelebt und gearbeitet habe, sehr gut kenne. Ich kann es nicht erwarten, mich dem Team anzuschließen und mit all den Kollegen bei Sauber an den ambitionierten Zielen zu arbeiten, die wir uns gesetzt haben“, sagte Seidl. Laut Sauber-Mitteilung wird der Bayer in seiner Funktion als CEO bei der „Ernennung eines neuen Teamchefs“ helfen. Diese werde "zu gegebener Zeit kommuniziert".
Seidl hatte zwischen 2000 und 2009 für BMW in der Formel 1 gearbeitet, im damaligen BMW-Sauber-Team war er im Test- und Rennteam tätig. Sein Auftrag bei Sauber, das offiziell noch bis Ende 2023 als Alfa Romeo firmiert, dürfte klar sein – er soll das Fundament für Audi legen. Der Autobauer steigt 2026 in die Formel 1 ein, aus Sauber wird dann ein Audi-Werksteam. Seidl hat seit seiner Zeit in der Langstreckenserie WEC bei Porsche beste Kontakte zum VW-Konzern, zu dem auch Audi gehört.
Wenig verwunderlich äußerte sich Audi erfreut über Seidls Wechsel zu Sauber. "Andreas Seidl hat eine breite Führungserfahrung aus verschiedenen Motorsportprogrammen auf Hersteller- und Formel-1-Teamseite", teilten die Ingolstädter mit. Er weise zudem "eine beeindruckende Bilanz im Motorsport" auf.
Silly Winter Season bei den Formel-1-Teamchefs
Der Abgang von Seidl beim Traditionsteam McLaren kommt dennoch überraschend. Der 46-Jährige (begann 2019 in Woking) hatte stets betont, sich bei McLaren einem längerfristigen Projekt verschrieben zu haben mit dem großen Ziel, den einstigen Weltmeister-Rennstall wieder an die Spitze zu führen.
Seidls Job als McLaren-Teamchef übernimmt Andrea Stella, der bisher als Renndirektor für das englische Team gearbeitet hat.
Die Formel 1 erlebt nach der Silly Season auf dem Fahrermarkt ein echtes Teamchef-Beben. Binotto bei Ferrari weg, Vasseur zu den Roten, dafür Seidl zu Sauber – und bei Williams trat am Montag Jost Capito zurück. Der 64-Jährige geht in den Ruhestand, wird in der F1 nicht mehr als Teamchef arbeiten, wie Capito auf RTL/ntv-Anfrage mitteilte. Für ihn komme künftig höchstens noch ein Engagement als Berater infrage.
Vasseur heiß auf Ferrari
Sauber/Alfa und Ferrari machten die Personalie Vasseur am Dienstag ebenfalls offiziell. Die Scuderia teilte mit, Vasseur werde am 9. Januar seine Arbeit in Maranello aufnehmen. Er fühle sich „geehrt“ künftig für die Italiener zu arbeiten, sagte Vasseur. „Ferrari hat für mich immer den Gipfel im Rennsport verkörpert. Ich freue mich darauf, mit dem talentierten und leidenschaftlichen Team in Maranello zu arbeiten, um die Geschichte und Herkunft der Scuderia zu ehren und unseren Tifosi auf der ganzen Welt zu liefern.“ (mar)