Vettel, Verstappen, Schumi & Co. uneinig
Das bedeuten die Sprintrennen für die Formel 1
Königsklasse startet Probelauf
Die Formel 1 bastelt seit Jahren an einer Idee, wie das Rennwochenende für Fans vor Ort und an den TV-Geräten weltweit spannender wird. Ein neues Modell wird dafür auf drei Strecken 2021 getestet: Ein Sprintrennen am Samstag soll dabei über die Startaufstellung für den eigentlichen Grand Prix am Sonntag entscheiden. Welche Vorteile diese Wochenendvariante hat, welche Gefahr diese Veränderung aber auch mit sich bringt und warum sich die Fahrer deshalb uneinig über das Projekt Sprintrennen sind, verrät F1-Reporter Felix Görner oben im Video.
WM-Faktor: Punktejagd startet schon am Samstag
Die Sprintrennen sorgen im ersten Moment auf jeden Fall für eine Aufwertung vom Freitag und Samstag auf der Strecke. Denn schon am Freitag steigt nach dem ersten Freien Training das Qualifying für das Sprintrennen – unspektakuläre Setupsuche und Long Runs stehen dann am Freitagnachmittag nicht mehr auf dem Programm.
Und auch am Samstag geht es um mehr als nur die Pole, denn: Für den Sieger des Sprintrennens springen nicht nur der erste Startplatz am Sonntag sondern auch drei wichtige WM-Punkte dabei heraus. Die jeweils Zweit- und Drittplatzierten (zwei bzw. ein Punkt) gehen auch nicht leer aus. Eine für die Titelvergabe nicht ganz unrelevante Neuerung.
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Glanzverlust? Zwei Sieger pro Formel-1-Wochenende sind auch eine Gefahr
Doch genau darin besteht eben auch ein Risiko. Verliert der Glanz des großen Grand-Prix-Siegers vom Sonntag an Strahlkraft, wenn es an den jeweiligen Wochenenden gleich „zwei Sieger“ gibt? Der offizielle Titel der Session am Samstag lautet zwar „Sprint-Qualifying“ – aber eine Distanz von 100 Kilometern weckt dann eben doch eher den Eindruck eines Rennens.
Fakt ist: Das neue Modell, dass im Fahrerlager bisher noch nicht für einstimmige Begeisterung sorgt, macht eigentlich nicht auf allen Strecken Sinn. Warum sollte die F1 zum Beispiel in Monaco, wo das Überholen nur sehr schwer möglich und das klassische Qualifying am Samstag daher umso entscheidender ist, vom aktuellen F1-Wochenendfahrplan abweichen?
Dass die Sprint-Version deshalb aller Voraussicht nach auf Strecken wie Monza, Silverstone oder Interlagos getestet wird, ist bloß logisch. Die so erfahrenen F1-Bosse um Stefano Domenicali und Ross Brawn werden dabei aber hoffentlich den Charme des traditionellen Rennwochenendes nicht vergessen – und vielleicht steht uns dann nach einer positiven Testbilanz schon 2022 eine bunte F1-Wochenend-Mischung bevor, die ideal zu den jeweiligen Strecken passt.