Domenicali bemängelt fehlendes InteresseFormel-1-Boss wirbt um Grand-Prix-Comeback in Deutschland

FILE- In this April 25, 2018, file photo, Stefano Domenicali, CEO of Lamborghini, speaks during a press conference at the China Auto Show in Beijing. Domenicali is replacing Chase Carey as president and CEO of Formula One from next year, F1 also announced on Friday, Sept. 25, 2020. The 55-year-old Domenicali spent 23 years with Ferrari until 2014 and later worked with Audi before his most recent job as CEO of sports car maker Lamborghini.  (AP Photo/Mark Schiefelbein, File)
Stefano Domenicali ist seit einem Jahr Geschäftsführer der Formel 1
MAS, AP, Mark Schiefelbein

Formel-1-Boss Stefano Domenicali will sich dafür einsetzen, dass der Große Preis von Deutschland in den Rennkalender der Königsklasse zurückkehrt - Ende allerdings offen. Der 56-jährige Italiener, der einst auch als Ferrari-Teamchef Rennen auf dem Hockenheim- und Nürburgring miterlebte, bedauert, dass Deutschland auch in diesem Jahr nicht Bestandteil der Formel 1 und eine Rückkehr auch nicht unbedingt in Sicht ist.

"Bedauerlich", dass niemand "anklingelt"

„Ich bin enttäuscht und auch traurig, dass wir derzeit keinen deutschen Grand Prix haben. Allerdings sehe ich leider auch kein wirkliches Interesse aus Deutschland, wieder Teil des Formel-1-Kalenders zu werden“, sagte Domenical, seit einem Jahr Geschäftsführer der Rennserie, in einem Interview mit Sport1.

Es sei schade und „eigentlich kaum zu glauben“. Sie hätten so viele Anfragen weltweit, dass sie locker auf 30 verschiedenen Rennstrecken fahren könnten. „Und zu sehen, dass aus Deutschland niemand anklingelt, ist bedauerlich“, betonte Domenicali.

"Deutschen sind leidenschaftliche Motorsport-Fans"

Viele Jahre wurde sowohl auf dem Nürburg-, als auch auf dem Hockenheimring gefahren. Irgendwann mussten sich beide Strecken aus finanziellen Gründen abwechseln, ehe der Nürburgring zunächst 2013 letztmals Schauplatz gewesen war. Zum letzten Mal auf dem Hockenheimring wurde 2019 gefahren. 2020 erlebte der Nürburgring durch die Corona-Pandemie ein unerwartetes Comeback.

„Die Deutschen sind leidenschaftliche Motorsport-Fans, die Stimmung am Nürburgring und in Hockenheim war immer fantastisch. In Anbetracht dieses Interesses glaube ich, dass darauf im Moment nicht die richtige Antwort gegeben wird“, sagte Domenicali.

Er kündigte an, Anfang dieses Jahres das Gespräch mit den Promotern, aber auch anderen interessierten Parteien in Deutschland zu suchen. „Es soll eine offene Diskussion werden, um auszuloten, wie die Formel 1 nach Deutschland zurückkehren kann.“ (dpa/mar)