Aber Ferrari bleibt FerrariEcclestone: Wie Mercedes noch die WM entscheiden könnte
Ist der WM-Kampf in der Formel 1 in diesem Jahr quasi schon entschieden? Nicht so schnell, findet der frühere Formel-1-Chef Bernie Ecclestone. Ein wiedererstarktes Mercedes-Team könnte den „Bullen“ noch wichtige WM-Zähler klauen und somit Ferrari im WM-Fight Schützenhilfe leisten. Warum die Italiener seit Jahren keine Erfolge feiern und er besonders enttäuscht ist, erklärt Ecclestone oben im Video.
Ecclestone: Alles hängt von Mercedes ab
Die Ausgangslage scheint klar umrissen: Red Bull eilt von Sieg zu Sieg. Zuletzt untermauerte Max Verstappen in Kanada mit dem sechsten Sieg im neunten Saisonrennen seine Ambitionen auf die Titelverteidigung. Droht uns also eine Formel-Gähn nach dem Sommer?
F1-Veteran Bernie Ecclestone hat noch Hoffnung, dass es spannend bleiben könnte. „Ja, der Abstand ist groß, aber wir sind erst zur Hälfte durch die Saison, es gibt also keinen Grund, warum der Abstand nicht wieder auf den Anfang der Saison zurückfallen sollte“, sagte er im exklusiven RTL/ntv-Interview mit Reporter Felix Görner. Für Ferrari sei es sehr einfach noch aufzuholen. „Es ist abhängig davon, wie sich Mercedes zusammenrauft. Wenn sie wieder Glück haben und Red Bull ein paar Punkte klauen und Ferrari zur selben Zeit wieder gut performt, dann verändert sich der Abstand plötzlich“, sagt der Brite.
Sein Geld aber würde er keinesfalls auf Ferrari setzen, dabei bleibt Ecclestone im RTL-Gespräch. Sein einfacher Rat an alle Wettfreunde: Nimm all dein Geld und setz es auf Max. „Weil er die Meisterschaft gewinnen wird. Wahrscheinlich.“
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Verstappen als Seriensieger?
Red Bull sei eben gut und Verstappen selbst ist „sehr, sehr gut“, sagt Ecclestone. „Seine letzte Fahrt war fantastisch, wie er das Rennen gewonnen hat. Er müsste jetzt viel Pech haben, wenn er die Meisterschaft nicht gewinnt.“
Dass Max Verstappen sich wie einst Michael Schumacher, Sebastian Vettel oder Lewis Hamilton zum Seriensieger aufschwingt, hält er für ein realistisches Szenario.
„Bei all diesen Dingen hängt schrecklich viel von den Gegnern ab. Mercedes war ein bisschen glücklich, dass sie all die Wettbewerbe gewonnen haben, weil sie nicht sehr viel Konkurrenz hatten“, analysiert der 91-Jährige.
TV-Tipp: Diese vier Rennen zeigt RTL LIVE im Free-TV.
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Mercedes beschwert sich zu viel
Den Silberpfeilen traut er trotz des schlechten Saison-Starts zu, bald wieder Rennen zu gewinnen. „Sie brauchen lediglich ein bisschen Glück.“ Aber: „Ich wünsche mir, dass sie aufhören, sich darüber zu beschweren, dass die Regularien gegen sie sind und für andere“, sagt er mit Blick auf das Bouncing-Gezanke im Paddock. Vorschriften seien eben Vorschriften und man baue die Autos zu diesen Vorschriften. „Wenn du etwas falsch machst, ist es nun mal falsch. Wenn du ein Auto baust und es aus der Box kommt, ist es entweder ein Gewinner oder nur ein wettkampffähiges Auto.“
Die vielen Mercedes-Beschwerden rund ums Bouncing stoßen Ecclestone sauer auf. „Sie versuchen die Regularien zu beeinflussen, aber sie wissen, was getan werden muss.“ Der Ex-F1-Chef beschreibt, was der Rennstall machen könnte, aber offenbar nicht gewillt ist umzusetzen. „Sie könnten das stoppen, aber wären dann nicht mehr so wettkampffähig. Sie müssen einfach das Auto höher fahren. Dadurch wären sie definitiv nicht mehr so konkurrenzfähig, aber es würde ihre Probleme mit Sicherheit beheben. Sie wissen genau, was zu tun ist. Sie wollen aber nicht tun, was getan werden muss.“
Zuletzt hatte Mercedes in Montreal kaum Probleme mit Bouncing, für das Heimrennen in Silverstone sind zudem Updates angekündigt. Vielleicht beginnt die Silber-Schützenhilfe ja schon früher als gedacht. (msc)