Dieses Jahr nur noch "Feintuning"

Seidl mit Blick auf McLaren-Baby für 2022 "vorsichtig optimistisch"

Platz 3 in der Konstrukteurs-WM vor Ferrari, Lando Norris in der Fahrer-WM nur drei Pünktchen hinter Red-Bull-Mann Sergio Perez Vierter – läuft für McLaren 2021 in der Formel 1. Und trotzdem legt der Rennstall den Fokus schon voll auf auf nächstes Jahr, wie Teamchef Andreas Seidl betont. Im Gespräch mit RTL-Reporter Felix Görner gibt der 45-Jährige einen Einblick in den Entwicklungsstand des neuen „McLaren-Babys“, sagt, was dem Team noch fehlt und skizziert, wie die Reise des Traditions-Rennstalls zurück an die F1-Spitze aussehen soll.

Regel-Revolution Chance zum Abkürzen

Für den derzeitigen Boliden habe McLaren zwar noch „einige Entwicklungen in der Pipeline, die wir in den nächsten Rennen sehen werden“, sagte Seidl. Dabei handele es sich aber mehr um „Fein-Tuning als große Weiterentwicklungs-Pakete“.

Grundsätzlich liege der Fokus im gesamten Team „schon komplett“ auf 2022, wenn in der Formel 1 ein völlig neues Regelwerk gilt. Dieses könne für McLaren eine Chance sein, „den ein oder anderen Weg abzukürzen auf unserem Weg zurück an die Spitze“. Die Herausforderung durch die Regel-Revolution sei so groß, „dass man einfach alle Ressourcen im Team benötigt, um im nächsten Jahr parat zu sein.“

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McLaren hofft langfristig auf Saison mit weniger Rennen

Seidl äußerte sich auch zum Rennkalender, der in dieser Saison mit insgesamt 23 Grands Prix so voll ist wie noch nie. „Die Art und Weise, wie wir in dieser Saison fahren, ist für uns als Team nicht nachhaltig, es ist viel zu viel Belastung für die Teammitglieder“, sagte der McLaren-Chef. Sein Pilot Norris hatte sich zuletzt ähnlich geäußert und neben der hohen Belastung auch die vielen Tage genannt, die die McLaren-Leute von ihren Familien getrennt seien.

Seidl sieht in dem vollen F1-Programm aber auch ein zweischneidiges Schwert. Wegen der Corona-Situation müsse man „flexibel bleiben“, außerdem sei es wichtig, alle Rennen zu fahren, „da wir Ausschüttungen für die Finanzierung des Teams benötigen“.

Langfristig wünsche sich McLaren aber eine Saison mit weniger Rennen und „hoffentlich wieder in einem Programm, das für uns als Team machbar ist“, so Seidl. (mar/msc)