Flutkatastrophe in Kentucky

Wassermassen reißen vier Kinder aus den Armen ihrer Eltern in den Tod

Maddison (8), Riley Jr. (6), Chance (18 Monate) und Nevaeh Noble (4)
Maddison (8), Riley Jr. (6), Chance (18 Monate) und Nevaeh Noble (4) sind bei den Fluten in Kentucky ums Leben gekommen.
deutsche presse agentur

Der wohl schlimmste Albtraum aller Eltern: Wassermassen reißen einem die eigenen Kinder aus den Armen – man selbst bleibt hilflos zurück. Das ist einer Familie aus dem US-Bundesstaat Kentucky passiert. Dort hatte es nach heftigen Regenfällen vergangene Woche Sturzfluten und Erdrutsche gegeben. Die Zahl der Toten ist auf mindestens 37 gestiegen. Hunderte Menschen werden in dem Katastrophengebiet noch immer vermisst.

Kentucky: Sturzflut reißt vier Kinder mit sich

JACKSON, KY - JULY 29:  A house is seen almost completely submerged off of the Bert T Combs Mountain Parkway on July 29, 2022 in Breathitt County, Kentucky. At least 16 people have been killed and hundreds had to be rescued amid flooding from heavy rainfall. 
 (Photo by Michael Swensen/Getty Images)
Die Zahl der Toten nach den verheerenden Überflutungen im US-Bundesstaat Kentucky ist auf mindestens 37 gestiegen.
Michael Swensen, 2022 Getty Images

Amber Smith und Riley Noble waren mit ihren Kindern am frühen Donnerstagmorgen in ihrem Haus in Knott County, als sie die Warnung vor einer Sturzflut erhielten. Sie holten sofort ihre Kinder aus dem Haus und stiegen auf das Dach. Doch als sich ihr Heim immer mehr mit Wasser füllte, eilten sie Berichten zufolge zu einem nahe gelegenen Baum und hielten sich dort ein paar Stunden fest.

Doch die Fluten waren zu stark – plötzlich rissen sie Chance (2), Nevaeh (4), Riley Jr. (6) und Madison (8) aus den Armen ihrer Eltern. Amber und Riley konnten nicht tun. „Die Mutter und der Vater waren acht Stunden lang im Baum gefangen, bevor jemand kam, um zu helfen“, erzählte eine Cousine der Familie im Interview mit der regionalen Zeitung Lexington Herald-Leader.

Spendenaktion für betroffene Familie

July 29, 2022, Whitesburg, Kentucky, USA: People work to clear a house from a bridge near the Whitesburg Recycling Center in Letcher County on Friday. At least 16 people are dead and hundreds of homes are ruined following catastrophic flooding in Kentucky. (Credit Image: © Ryan C. Hermens/Lexington Herald-Leader via ZUMA Press Wire
Nach den verheerenden Überflutungen im US-Bundesstaat Kentucky werden Hunderte Menschen im Katastrophengebiet vermisst.
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Ersthelfer fanden später die Leichen der Kinder in der Gemeinde Montgomery in Knott County. Brittany, die Cousine der vierfachen Mutter Amber Smith, startete eine GoFundMe-Aktion, um Spenden für die Beerdigungskosten zu sammeln. Bisher sind über 72.000 US-Dollar zusammengekommen. Das Paar hat nicht nur seine geliebten Kinder verloren, sondern auch sein Zuhause. Geblieben ist Amber und Riley nichts – außer gebrochene Herzen.

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Weitere heftige Regenfälle erwartet

Die Flutkatastrophen haben viele Familien hart getroffen. Bergungsgruppen werden noch wochenlang Opfer finden, die Hunderte Meter von ihrem letzten Standort entfernt weggespült worden sind, sagte Andy Beshear, der Gouverneur von Kentucky.

Weitere heftige Regenfälle sind in der Nacht zum Dienstag in den betroffenen Gebieten im Osten von Kentucky und dem benachbarten West Virginia erwartet worden. Der Nationale Wetterdienst warnte vor lebensgefährlichen Sturzfluten. Gouverneur Beshear forderte die Menschen in der Überschwemmungsregion auf, Schutz in höher gelegenen Gebieten zu suchen. „Achten Sie auf das Wetter und bleiben Sie sicher“, warnte er auf Twitter. (gsc)