Flutkatastrophe in Kentucky
Wassermassen reißen vier Kinder aus den Armen ihrer Eltern in den Tod

Der wohl schlimmste Albtraum aller Eltern: Wassermassen reißen einem die eigenen Kinder aus den Armen – man selbst bleibt hilflos zurück. Das ist einer Familie aus dem US-Bundesstaat Kentucky passiert. Dort hatte es nach heftigen Regenfällen vergangene Woche Sturzfluten und Erdrutsche gegeben. Die Zahl der Toten ist auf mindestens 37 gestiegen. Hunderte Menschen werden in dem Katastrophengebiet noch immer vermisst.
Kentucky: Sturzflut reißt vier Kinder mit sich

Amber Smith und Riley Noble waren mit ihren Kindern am frühen Donnerstagmorgen in ihrem Haus in Knott County, als sie die Warnung vor einer Sturzflut erhielten. Sie holten sofort ihre Kinder aus dem Haus und stiegen auf das Dach. Doch als sich ihr Heim immer mehr mit Wasser füllte, eilten sie Berichten zufolge zu einem nahe gelegenen Baum und hielten sich dort ein paar Stunden fest.
Doch die Fluten waren zu stark – plötzlich rissen sie Chance (2), Nevaeh (4), Riley Jr. (6) und Madison (8) aus den Armen ihrer Eltern. Amber und Riley konnten nicht tun. „Die Mutter und der Vater waren acht Stunden lang im Baum gefangen, bevor jemand kam, um zu helfen“, erzählte eine Cousine der Familie im Interview mit der regionalen Zeitung Lexington Herald-Leader.
Spendenaktion für betroffene Familie

Ersthelfer fanden später die Leichen der Kinder in der Gemeinde Montgomery in Knott County. Brittany, die Cousine der vierfachen Mutter Amber Smith, startete eine GoFundMe-Aktion, um Spenden für die Beerdigungskosten zu sammeln. Bisher sind über 72.000 US-Dollar zusammengekommen. Das Paar hat nicht nur seine geliebten Kinder verloren, sondern auch sein Zuhause. Geblieben ist Amber und Riley nichts – außer gebrochene Herzen.
Weitere heftige Regenfälle erwartet
Die Flutkatastrophen haben viele Familien hart getroffen. Bergungsgruppen werden noch wochenlang Opfer finden, die Hunderte Meter von ihrem letzten Standort entfernt weggespült worden sind, sagte Andy Beshear, der Gouverneur von Kentucky.
Weitere heftige Regenfälle sind in der Nacht zum Dienstag in den betroffenen Gebieten im Osten von Kentucky und dem benachbarten West Virginia erwartet worden. Der Nationale Wetterdienst warnte vor lebensgefährlichen Sturzfluten. Gouverneur Beshear forderte die Menschen in der Überschwemmungsregion auf, Schutz in höher gelegenen Gebieten zu suchen. „Achten Sie auf das Wetter und bleiben Sie sicher“, warnte er auf Twitter. (gsc)