Fast 20 Jahre nach Amoklauf an Columbine-Highschool

Plante diese 18-Jährige ein „Columbine 2.0“?

Im US-Bundesstaat Colorado sind nach den Drohungen einer jungen Frau - sehen sie hierzu auch unser Video - mehrere Schulen vorsorglich abgeriegelt worden. Darunter auch die Columbine-Highschool. Sie war vor 20 Jahren Schauplatz eines Amoklaufes zweier Teenager mit insgesamt 15 Toten.

18-Jährige mit Waffe und Munition auf dem Weg nach Colorado

Die Polizei teilte mit, sie untersuche eine ernstzunehmende Bedrohung, von der die Schulen möglicherweise betroffen seien. Sie sucht nach der 18-Jährigen Sol Pais, die als „extrem gefährlich“ eingeschätzt wird. Die junge Frau sei von Miami nach Colorado untewegs.

Zudem habe sie sich eine Schusswaffe und Munition besorgt. Ihre Motive sind noch unbekannt. Das FBI spricht von einer „schwärmerischen Haltung“ Pais' gegenüber dem Columbine-Massaker.

Die Polizei sucht über die sozialen Medien nach Sol Pais

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Drohung zum Columbine-Jahrestag „öffnet eine Wunde“

16.04.2019, USA, Littleton: Schüler verlassen die Columbine High School. Die Columbine Highschool, die vor 20 Jahren Schauplatz eines Amoklaufes wurde, und andere Schulen im US-Bundesstaat Colorado sind am Dienstag vorsorglich abgeriegelt worden. Foto: David Zalubowski/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Schüler verlassen die Columbine-Highschool, die am Dienstag von der Polizei abgeriegelt wurde.
dz pat, dpa, David Zalubowski

Die Schulverwaltung teilte mit, alle Schüler und Mitarbeiter an den betroffenen Schulen seien in Sicherheit. Der Unterricht ging demnach hinter verschlossenen Türen weiter. Neben der Columbine-Highschool waren noch 21 weitere Schulen in der Nähe von Denver betroffen. Die Drohungen seien nicht "spezifisch" gegen eine bestimmte Schule gerichtet gewesen, aber dennoch glaubhaft, sagte ein FBI-Sprecher.

Die Polizei nehme die Drohungen ernst, auch weil es darum gehe, das Sicherheitsgefühl der Schüler und anderen Einwohner der Gegend zu wahren, sagte Sheriff Jeff Shrader. „Dies öffnet eine Wunde, besonders in der Gedenkwoche zum Jahrestag, bei den Familien, die so stark von all dem betroffen waren.“

Mörder töteten 12 Mitschüler und einen Lehrer

Entsetzt beobachten Schülerinnen am 20.4.1999 vor der Columbine High School in Littleton, Colorado, wie die letzten ihrer Mitschüler aus der Schule evakuiert werden. Zwei Schüler haben hier ein grausames Blutbad angerichtet. Bis zu 25 Menschen starben, 20 weitere wurden verletzt. Die beiden Täter begingen nach dem Massaker Selbstmord. Die Jugendlichen waren um 11.30 Uhr Ortszeit in die Schule gestürmt und hatten mit halbautomatischen Gewehren um sich gefeuert. Die Polizei geht davon aus, daß die Tat gut durchdacht war. Die Ermittler schließen nicht aus, daß das Blutbad mit dem 110. Geburtstag von Adolf Hitler zusammenhängt. |
Entsetzt beobachten Schülerinnen am 20.4.1999 vor der Columbine High School in Littleton, Colorado, wie die letzten ihrer Mitschüler aus der Schule evakuiert werden. Zwei Schüler haben hier ein grausames Blutbad angerichtet.
bs/sv, picture-alliance / dpa, AFP Leffingwell

Die Meldung über die Bedrohung, die von Sol Pais ausgeht, holt besonders in den USA schlimme Erinnerungen hervor: Am 20. April 1999 hatten in der Columbine Highschool zwei mit Pistolen und Gewehren bewaffnete Jungen zwölf ihrer Mitschüler und einen Lehrer erschossen. Anschließend töteten sich die Amokläufer selbst.