Was ihre Mutter jetzt allen Eltern sagen möchte

Fast an Spielzeug erstickt! Mutige Nachbarin rettet 3-Jähriger das Leben

Leah Porritt und ihr Mann Kenny
"Ich habe mich noch nie so hilflos gefühlt", sagt Leah Porritt (hier mit ihrem Mann Kenny) über den Moment, als ihre Tochter beinahe erstickte
Jam Press

Es sind nur wenige Augenblicke, die die dreijährige Maddie vor dem sicheren Erstickungstod retten: Als ihre Mutter Leah sie mit offenem Mund und Panik im Gesicht in der Badewanne findet, weiß sie sich nicht zu helfen, rennt schreiend aus dem Haus. Nur weil sich ihre Nachbarin mit Erster Hilfe auskennt, kann Maddie am Ende gerettet werden. Leahs dringender Appell an alle Eltern: Macht einen Erste-Hilfe-Kurs!

Leah findet ihre Tochter Maddie mit blau angelaufenen Lippen vor

Wenn sich Leah Porritt an das schreckliche Ereignis im Oktober 2017 erinnert, wird ihr immer noch ganz anders. Die 42-jährige Verhaltenstherapeutin aus Baltimore im US-Bundesstaat Maryland findet ihre damals dreijährige Tochter Maddie in der Badewanne, die Lippen sind weiß angelaufen – sie kann nicht mehr atmen! Leah packt ihre Tochter und versucht alles, um den Fremdkörper herauszubekommen. „Ich dachte, ich würde sie verlieren, ihre Lippen wurden weiß, ihre Füße und Finger blau“, erinnert sich die Mutter gegenüber NeedToKnow.online. „Ich wusste, dass ich sie verlieren würde. Es war schrecklich und ich fühlte mich so hilflos wie noch nie.“

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"Ich konnte ihre Panik sehen"

Die kleine Maddie sitzt damals noch in der Wanne und räumt ihre Spielsachen auf, während Leah ihren Sohn im Schlafzimmer auf der anderen Seite des Flurs anzieht. Die Mutter hört noch, wie ihre Tochter ein Lied singt, dann herrscht plötzlich Stille: „Ich hörte sie nicht mehr, und als ich ihren Namen rief, reagierte sie nicht“, erzählt Leah weiter. „Ich rannte ins Bad und sie sah mich mit offenem Mund und ausgebreiteten Armen aus der Wanne an, Angst im Gesicht.“

Die Mutter versucht, ihrer Tochter den Mund auszuwischen, aber sie kann dort nichts spüren. Sie hebt ihr Kind hoch und schlägt ihr auf den Rücken, aber nichts passiert. „Ich konnte ihre Panik sehen und ihre Lippen waren blau“, erinnert sich die 42-Jährige. „Mir wurde klar, dass ich keine Ahnung hatte, was ich tun sollte, ich wusste nicht, woran mein Kind erstickte und wie ich ihr helfen konnte.“

Nachbarin greift beherzt ein

Leah eilt in Panik mit Maddie auf dem Arm zum Haus ihrer Nachbarin, die glücklicherweise Erfahrung in Erster Hilfe und Wiederbelebung hat. „Sie muss mich schreien gehört haben, denn als ich ankam, öffnete sie gerade die Tür. Sie nahm mir meine Tochter ab, deren Füße blau waren, als ich sie übergab. Ein harter Schlag auf den Rücken und das Spielzeug flog ihr aus dem Mund. Ich war noch nie in meinem Leben so erleichtert“, so die Mutter.

Anschließend kommen Sanitäter zu Leahs Haus, um Maddie zu untersuchen und sicherzustellen, dass es ihr gut geht. Als sie Entwarnung geben, bringt die Familie sowohl Maddie als auch ihren Bruder ins Bett.

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Ihre Meinung ist gefragt!

Maddies Mutter fühlt sich noch tagelang hilflos - und bucht einen Erste-Hilfe-Kurs

„Ich konnte in dieser Nacht nicht schlafen. Ich habe den Moment immer wieder in meinem Kopf durchgespielt und schließlich auch in meinen Träumen, wenn ich eingeschlafen bin“ erzählt Leah weiter. Und obwohl Maddies Leben gerettet werden kann, fühlt sich ihre Mutter noch tagelang nach dem Vorfall hilflos.

Für sie ist klar: Sie muss einen Erste-Hilfe-Kurs machen, um im Notfall reagieren zu können. Damit andere nicht das Gleiche durchleben müssen, appelliert sie an andere Eltern, sich über Erste Hilfe zu informieren. Sie sagt: „Ich bin ein paar Tage lang wie betäubt herumgelaufen. Es ging mir nicht aus dem Kopf, dass ich sie beinahe verloren hätte.“

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"Eltern sollten wissen, wie sie helfen können"

Das Spielzeug, an dem Leahs Tochter beinahe erstickt ist, war kein Spielzeug für die Badewanne. Die Mutter vermutet, dass Maddie wahrscheinlich so getan hat, als würde sie Wasser aus einem Becher in der Wanne trinken und dass der Gegenstand so vielleicht versehentlich in ihren Mund gerutscht ist. „Ich wusste nicht einmal, dass es in der Wanne war, egal, wie wachsam man als Elternteil ist, es kann immer etwas passieren, Kinder können sich am Essen verschlucken, während man neben ihnen am Tisch sitzt. Alle Eltern sollten wissen, wie sie helfen können.“

Tatsächlich musste sie die Erste-Hilfe-Ausbildung bereits schon mehrmals anwenden, einmal bei ihrem jüngsten Sohn, als ihm einmal eine Bohne im Hals stecken blieb. „Es ist immer noch beängstigend, aber ich weiß jetzt, was zu tun ist und wie ich jemandem, der erstickt, am besten helfen kann.“ (ija)

Wie Sie im Notfall reagieren sollten, lesen Sie hier: Erste Hilfe bei Verschlucken – Diese Handgriffe retten Leben!