Auf dem Send in Münster

31-jähriger Familienvater auf Volksfest erstochen - Bürgermeister: "Hoffen, dass der Täter bald gefasst wird"

Streit am Karussell - hier wird die Leiche des 31-Jährigen weggetragen.
Streit am Karussell - hier wird die Leiche des 31-Jährigen weggetragen.
sei, dpa, David Poggemann

Münster unter Schock. Dreimal im Jahr findet dort der Send statt – ein Volksfest mit Fahrgeschäften, Essen und Trinken. Auch am Samstag feierten die Leute dort ausgelassen. Bis plötzlich ein Mann ein Messer zog und einen 31-jährigen Mann erstach. Im Interview mit RTL sprach Oberbürgermeister Markus Lewe über die schreckliche Tat.

Bürgermeister von Münster zeigt sich erschüttert über Bluttat vom Send

Ein 31 Jahre alter Mann ist nach einer Auseinandersetzung auf dem Send in Münster mit einem Messer niedergestochen worden und gestorben.
Ein 31 Jahre alter Mann ist nach einer Auseinandersetzung auf dem Send in Münster mit einem Messer niedergestochen worden und gestorben.
dpa

„Wir hoffen, dass der Täter oder die Täterin bald gefasst wird“, sagte Oberbürgermeister Lewe, als er sich am Tatort einfand. Diese Tat bewege ihn aus tiefstem Herzen. Man könne sich so etwas nicht gefallen lassen. Im Gespräch mit RTL-Reporter Ulrich Klose betonte er: „Dieser Send ist ein Fest der Freude und Familien, im Frühling ist er ein Aufbruch – und dieses Ereignis ist ein Schock für die ganze Stadt.“ Als er von dem Messerangriff gehört haben, habe er zuerst Sorge gehabt, es könnte eine politisch motivierte Tat sein. Das habe sich bisher aber nicht bestätigt. Feste wie der Send seien das, was die Kommune ausmache. „Und wenn sich da die Menschen nicht mehr sicher fühlen, wenn sich Menschen nicht an Regeln halten und brutal werden, dann ist das auch eine Bedrohung für unsere Lebensform.“

Stadt Münster bricht Volksfest vorzeitig ab

Die Stadt Münster brach das Volksfest Send vorzeitig ab. Die größte Kirmes des Münsterlandes bleibt am Sonntag geschlossen, teilte die Stadt mit. Oberbürgermeister Markus Lewe sagte: „Nach dem tödlichen Messerangriff am späten Samstagabend verbietet sich schon aus Respekt vor dem Opfer die Fortsetzung des Sends.“ Die Tat sei ein Schock für Münster.

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Münster Send: Für Zivilcourage getötet?

Nach RTL-Informationen soll das Opfer mit seiner Lebensgefährtin und einem neunjährigen Jungen vor Ort gewesen sein. Ob es der gemeinsame Sohn ist, ist unklar. An einem Fahrgeschäft stritten sich zwei junge Menschen um die Platzierung in der Schlange lautstark. Der 31-Jährige stand nach RTL-Informationen vor einem Imbissstand daneben, hörte das, ging hin, wollte schlichten. Die Auseinandersetzung eskalierte, einer der Männer zog ein Messer und stach auf seinen Kontrahenten ein.

Obwohl bereits kurz nach der Attacke Sanitäter vor Ort waren, konnte dem 31-jährigen Opfer nicht mehr geholfen werden. Der Mann starb noch auf dem Gelände des Volksfestes. Nach bisherigen Erkenntnissen waren sich die beiden Männer zufällig auf dem Volksfest begegnet.

Ministerpräsident Hendrik Wüst zeigte sich fassungslos. „Durch eine brutale Tat endet ein ausgelassenes Volksfest für viele Menschen im Schock. Die Polizei ermittelt mit Hochdruck. Meine Gedanken sind bei der Familie des Opfers“, schrieb der CDU-Politiker auf Twitter.

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Münster Send wäre am Sonntagabend regulär zu Ende gegangen

Der Send in Münster mit Schaustellern aus ganz Deutschland findet drei Mal im Jahr auf dem Festplatz auf dem Schlossplatz statt. Der diesjährige Frühjahrssend war am 11. März eröffnet worden und wäre regulär am Sonntagabend zu Ende gegangen. (dky)