Goch (NRW): Sie wollten sich vor der Feuerwehr verstecken

Familie mit Kleinkind (1) aus brennendem Haus gerettet

Goch
Das Feuer in Goch war im Keller ausgebrochen, die Familie im Obergeschoss wurde nur durch Zufall entdeckt

Dieses Unglück hätte weit schlimmer enden können: Die Feuerwehr hat in Goch (NRW) eine junge Familie mit ihrem einjährigen Sohn aus einem brennenden Wohnhaus gerettet. Die Feuerwehr rückte wegen eines brennenden Kellers an, entdeckte aber zufällig im Obergeschoss die Eltern mit dem Kind. Sie hatten sich nicht bemerkbar gemacht, als die Feuerwehr kam. Das Haus stand eigentlich leer, die Familie hatte sich illegal dort niedergelassen.

Familie hatte sich illegal in dem Haus niedergelassen

Ein Feuerwehrsprecher sagte, das Haus sei bereits größtenteils verraucht gewesen. Weil sie einen Lichtschein in einem der Obergeschosse bemerkten, wurde er nach Personen durchsucht. Ein Atemschutztrupp habe dabei in einem als Schlafzimmer eingerichteten Raum im dritten Stock einen 39-jährigen Mann, eine 28-jährige Frau und einen einjährigen Jungen entdeckt. Das Kind sei über eine Drehleiter gerettet, seine Eltern über das Treppenhaus aus dem Gebäude gebracht worden.

Die junge Familie kam mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus, konnte es jedoch schon wieder verlassen. Das Ordnungsamt der Stadt Goch kümmere sich nun um die ausländische Familie, die sich offenbar illegal in dem Haus aufhielt. Vermutlich hätte sie sich deswegen nicht bemerkbar gemacht, als die Feuerwehr anrückte, glaubt der Sprecher.

Nicht das erste Feuer in den leerstehenden Blocks

Etwa 80 Einsatzkräfte verschiedener Löschzüge waren rund dreieinhalb Stunden beschäftigt, ehe der Brand gelöscht war. In den insgesamt drei leerstehenden Wohnblocks habe es in der Vergangenheit bereits mehrfach gebrannt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Zuletzt musste dort im Juni ein Brand gelöscht werden. Damals wurde den Angaben zufolge ein Mann vor den Flammen gerettet.

Bei den Gebäuden handelt es sich um ehemalige Wohnhäuser von belgischen Militärangehörigen. Nach dem Abzug der Armee wurden die Wohnungen als Eigentumswohnungen verkauft, dürften wegen Baufälligkeit aber seit längerem nicht mehr genutzt werden. (dpa; uvo)