Deutsche Extremschwimmerin trotzt Haien, giftigen Quallen und Dunkelheit Nathalie Pohl schwimmt 47 km durch den gefährlichen Pazifik

Es ist eine unfassbare Leistung von Nathalie Pohl. Die Extremschwimmerin meistert als erste Deutsche die 47 km lange Schwimmstrecke zwischen zwei hawaiianischen Inseln. Haie, giftige Quallen und völlige Dunkelheit machen der 27-Jährigen dabei zu schaffen.
Nathalie Pohl: Mehr als 50.000 Armzüge in über 15 Stunden
Es sind faszinierende Zahlen, die für den normalen Schwimmer vermutlich unvorstellbar sind. Pohl absolvierte die 47 km zwischen den hawaiianischen Inseln Molokai und Oahu in 15 Stunden und fünf Minuten, brauchte dafür mehr als 50.000 Armzüge – und das Ganze teilweise bei völliger Dunkelheit.
Doch es ist nicht nur die Länge der Strecke, die das Schwimmen zu einer besonderen Herausforderung macht. Hawaii ist auch für seine gefährlichen Meeresbewohner bekannt. Neben Haien lebt dort die Portugiesische Galeere, eine besonders giftige Qualle. Der Kontakt mit den bis zu 50 m langen Tentakeln ist extrem schmerzhaft und kann neben Hautverletzungen und heftigen Entzündungen auch zu Atemnot führen.
Lesetipp: Portugiesische Galeere verletzt 22-Jährige schwer
"Unfassbar stechender Schmerz"
Ein regelrechter Alptraum mitten im Ozean, der für Pohl zur Wirklichkeit wurde: "Ich war kurz vorm Ziel, natürlich haben meine Arme und Beine vor Anstrengung sowieso gebrannt. Aber dann kam plötzlich ein unfassbarer stechender Schmerz dazu, der mir richtig die Luft abgeschnürt hat", berichtet die 27-jährige Schwimmerin.
Während die Tentakel überall tiefrote Striemen hinterlassen, redet sie sich selbst Mut zu: "Ich habe nicht die ganze Nacht durchgehalten, um kurz vorm Ziel aufzugeben." Und so schwimmt sie weiter. Als sie endlich erschöpft und voller Stolz am Strand von Sandy Beach (Oahu) aus dem Wasser steigen kann, wird das Ausmaß der Begegnung allen erst richtig bewusst. Ihr Team reagiert sofort und organisiert medizinische Hilfe, doch Pohl hat trotz allem ein Lächeln im Gesicht - denn diesen Erfolg kann ihr keiner nehmen.
Zwei Meerengen fehlen noch
Für die Extremschwimmerin war diese Querung die fünfte von sieben Etappen der Ocean's Seven, der sieben bedeutendsten Meerengen der Welt. Es fehlen ihr noch die Querung der Cookstraße zwischen der Nord- und Südinsel Neuseelands und der Nordkanal zwischen Irland und Schottland. Hoffentlich ganz ohne Haie und giftige Quallen. (dpa/cni)


