Gerade Menschen mit Herzerkrankungen betroffen
Extreme Kälte schadet unserem Körper - neue Studie

Immer wieder mussten die Menschen in den USA in den vergangenen Wochen zittern. Wortwörtlich. Die dortige Kältewelle sorgte teilweise für Temperaturen um die -48°C. Den Menschen wurde dringend angeraten in ihren Häusern zu bleiben; wer bei dem Wetter draußen verweilte, provozierte schon nach wenigen Minuten lebensgefährliche Verletzungen.
Eine neue Studie zeigt, wie gefährlich extreme Kälte wirklich für uns ist – gerade für Menschen mit Herzerkrankungen.
Das Team analysierte 32 Millionen Todesfälle
Laut den Forschenden sei die Sterblichkeit bei Kälte um rund ein Drittel höher als bei wärmeren Temperaturen. Gerade Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören demnach zu den häufigsten Todesursachen.
Für ihre Erhebung, die im Fachmagazin „Circulation“ erschien, analysierte das Team Daten aus insgesamt 27 Staaten weltweit, die in den vergangenen vierzig Jahren gesammelt wurden. Darunter waren 32 Millionen Todesfälle, die im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen standen, wie zum Beispiel Herzinfarkte, Schlaganfälle oder chronische Herzinsuffizienzen. Hinzu kamen außerdem die klimatischen Bedingungen der jeweiligen Staaten. Das Forscherteam verglich in welchem Staat es die geringste Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gab und wie dort das Wetter war. Die Temperaturen schwankten dabei von 30°C in Finnland, bis 44°C in Kuwait.
Und wie sieht's bei Ihnen aus?
Die Zahl der Schlaganfälle an kalten Tagen stieg enorm an!
Das Ergebnis: Extreme Kälte schadete den Menschen vor Ort viel mehr als extreme Hitze. An Tagen, an denen es besonders kalt war, stieg die Wahrscheinlichkeit, an einem Herzinfarkt zu sterben um bis zu 33 Prozent. Die Gefahr, einen Schlafanfall zu bekommen und daran zu sterben, stieg um 37 Prozent. Zum Vergleich: An Tagen, an denen es besonders heiß war, lag die Sterblichkeit durch einen Herzinfarkt bei nur sieben Prozent, die Sterblichkeit durch einen Schlaganfall bei etwa zehn Prozent.
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Besonders hoch war die Sterblichkeit jedoch im Bezug auf Herzschwächen – sowohl an sehr heißen als auch an sehr kalten Tagen. Bei extremer Hitze gab es demnach etwa 2,6 Todesfälle, bei extremer Kälte 12,8 Todesfälle mehr als an Tagen mit durchschnittlichen Temperaturen.
Die Wissenschaftler wollen nun noch genauer untersuchen, inwiefern extreme Wetter- und Klimabedingungen unsere Gesundheit beeinflussen. (jbü)