Extreme Hitzewelle: Deutschlands Flüsse trocknen langsam aus – und mit den Flüssen sterben die Fische
Die Hitze macht allen Lebewesen schwer zu schaffen
In Deutschland ist es heiß – und das seit Wochen. Erst Ende dieser Woche ist eine Abkühlung in Sicht. Die Hitze macht nicht nur uns Menschen und der Landwirtschaft zu schaffen, sondern vor allem auch den Tieren und unserer Umwelt – durch die extreme Trockenheit sind jetzt bereits einige Flüsse teilweise ausgetrocknet.
Einige Flüsse sind stellenweise komplett ausgetrocknet
Trockene Erde, spröde Pflanzen und viele tote Fische: Am extremsten hat es wohl die Schwarze Elster bei Senftenberg in Brandenburg getroffen. Hier ist der Fluss auf einer Länge von ca. einem Kilometer fast komplett ausgetrocknet. Tote Fische liegen massenhaft herum, es stinkt. Ein erschreckendes Beispiel dafür, was noch mehr deutschen Flüssen droht, wenn die Hitze so weitergeht. Beim Fluss Dreisam in Freiburg bietet sich ein ähnliches Bild, das Flussbett ist an einigen Stellen schon fast ohne Wasser.
Doch auch Deutschlands größere Flüsse wie Rhein und Elbe haben zu kämpfen, die Pegelstände sind erschreckend niedrig. Erst am Wochenende lief im Rhein bei Köln ein großer Frachter auf Grund. Und nicht nur Deutschland kämpft: Auch am Hochrhein in der Schweiz gibt es ein Massensterben – dort wurde schon über eine Tonne toter Fische eingesammelt.
Die Fische sterben, weil das Wasser zu warm ist
Wenn ein Fluss fast gänzlich austrocknet, sterben Fische, Kleintiere und Pflanzen – doch warum sterben sie auch in Flüssen, die eigentlich noch genug Wasser führen? Julia Mußbach, Expertin vom Naturschutzbund Deutschland (NABU), erklärt uns, dass die Wassertemperatur durch die ständige Sonneneinstrahlung in den Gewässern stetig steigt. Dadurch nimmt der Sauerstoffgehalt im Wasser ab und die Flussbewohner ersticken. Kritisch wird es ab 28 Grad Celsius.
Ein Vertrocknen der Flüsse kommt immer wieder vor – dieses Jahr ist die Hitze zwar extrem, aber noch lange nicht einzigartig. Die Expertin bestätigt uns am Telefon: "Durch die extremer werdenden Klimabedingungen kann das immer wieder passieren." Hoffen wir, dass mit der Abkühlung auch der lang ersehnte Regen kommt – und Tiere, Pflanzen und wir Menschen endlich wieder "aufatmen" können.