Hermoso gibt nach Kuss-Skandal Comeback

Knallharte FIFA-Strafe für Ex-Spanien-Boss Rubiales

ARCHIV - 26.08.2023, ---: KOMBO - Die Bildkombo zeigt Jennifer Hermoso (r), spanische Fußballspielerin, nach einer vergebenen Torchance während des Frauenfußball-WM-Spiels der Gruppe C zwischen Japan und Spanien in Wellington, Neuseeland, am 31.07.2023 und Luis Rubiales, Präsident des spanischen Fußballverbandes RFEF, bei der Außerordentlichen Generalversammlung des Verbandes in Madrid am 25.08.2023. Spaniens Fußballerinnen streiken nun wohl doch nicht. (zu dpa: «Im Kuss-Skandal ist Nationaltrainer de la Fuente als Zeuge geladen») Foto: John Cowpland/Rfef/AP/EUROPA PRESS/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Hermoso und Rubiales
dpa, Rfef

Machtwort des Fußballverbands!
Der frühere spanische Verbandschef Luis Rubiales (46) darf drei Jahre keine Fußball-Tätigkeit ausüben. Die FIFA hat das Strafmaß nach dem Kuss-Skandal bei der WM verkündet. Jennifer Hermoso (33) gibt dagegen ein starkes Comeback inklusive Tor.

Hermoso hat wieder Spaß am Fußball

Die dreijährige Strafe gelte für jegliche Fußballtätigkeit auf nationaler und internationaler Ebene, heißt es in einer Mitteilung des Weltverbandes am Montag. Die FIFA-Disziplinarkommission legte das Strafmaß fest, nachdem Rubiales für schuldig befunden worden war, mit seinem Verhalten gegen die Bestimmungen von Artikel 13 des FIFA-Disziplinarreglements verstoßen zu haben.

Rubiales hatte beteuert, der Kuss sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt. Er hatte einen Rücktritt von seinem Posten zunächst ausgeschlossen, ihn dann aber doch widerwillig geräumt. Gegen Rubiales läuft in Spanien auch noch ein Ermittlungsverfahren. Von der FIFA war er zunächst für 90 Tage suspendiert worden.

Noch im August kämpfte Rubiales Familie wehement für ihn

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Rubiales habe nun zehn Tage Zeit, um die Strafe anzufechten

Rubiales sei die Entscheidung über das Strafmaß am Montag zugestellt worden, erklärte der Weltverband. Er habe zehn Tage Zeit, „eine Begründung zu beantragen, die, sofern dem Antrag stattgegeben wird, anschließend auf legal.fifa.com veröffentlicht wird“. Die Entscheidung könne bei der FIFA-Berufungskommission angefochten werden. „Die FIFA bekräftigt in diesem Zusammenhang ihr uneingeschränktes Engagement für die Achtung und den Schutz der Integrität aller Menschen sowie die Einhaltung elementarer Anstandsregeln“, hieß es weiter in der Mitteilung.
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Nach dem WM-Titelgewinn der Spanierinnen in Australien hatte der damalige Verbandspräsident Luis Rubiales bei der Siegerehrung Hermoso gegen ihren Willen auf den Mund geküsst. Die Szene löste einen Skandal aus, der weit über Spaniens Fußball hinaus reichte. Gegen Rubiales läuft seit über einem Monat ein staatliches Ermittlungsverfahren, er räumte widerwillig sein Amt. Für die Partien gegen Italien und am 31. Oktober gegen die Schweiz berief die neue Nationaltrainerin Montse Tomé die 33-Jährige wieder in den Kader. Und dabei gab sie ein starkes Comeback.

Fabelhaftes Comeback: Hermoso kann „nur noch lächeln“

Bei ihrem ersten Länderspiel nach dem Kuss-Skandal konnte die spanische Fußball-Weltmeisterin Jennifer Hermoso einfach „nur noch lächeln“. Nachdem die eingewechselte Stürmerin im Nations-League-Spiel in Italien am Freitagabend in Salerno in der 89. Minute den 1:0-Siegtreffer erzielte, war sie die umjubelte Spielerin. „Was gibt es Schöneres, als zurückzukommen, sich wieder gut zu fühlen und das Tor zu erzielen, das den Sieg bringt“, sagte Hermoso.

Sie habe über viele Dinge nachgedacht, so Hermoso: „Aber das Leben gibt einem manchmal kleine Geschenke, und heute habe ich dieses Mal an viele Menschen gedacht, die hinter mir stehen.“ Dank ihnen habe sie wieder Spaß am Fußball, betonte die Torjägerin, die in ihrem 102. Länderspiel ihr 52. Tor erzielte.

Der 46 Jahre alte Spanier hatte am 20. August in Sydney nach dem WM-Triumph der spanischen Fußball-Frauen Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst. Die Spielerin hatte danach betont, dass dies gegen ihren Willen geschehen war. (dpa/jma)