Er hat seine Macht schamlos ausgenutzt

Ex-Schulleiter missbrauchte 32 Kinder und filmte sie dabei - jetzt muss er sieben Jahre in Haft

Ex-Schulleiter missbrauchte 32 Kinder - sieben Jahre Haft Macht schamlos ausgenutzt
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Macht schamlos ausgenutzt
Ex-Schulleiter missbrauchte 32 Kinder - sieben Jahre Haft

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von Julia Bähr und Konstantin Müller

Seine Rolle als Grundschul- und Chorleiter hat er auf perfideste Art und Weise ausgenutzt:

In 93 Fällen hat Patrick B. Kinder über 20 Jahre hinweg sexuell missbraucht. Darüber hinaus fertigte er Videos an und verbreitete sie im Netz. Nun wurde der 48-Jährige am Fuldaer Landgericht verurteilt und muss für seine Taten für sieben Jahre ins Gefängnis.

Richter ist milder als Staatsanwaltschaft

Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor eine Haftstrafe von zehn Jahren und sechs Monaten gefordert. Der Richter hingegen legte das Urteil auf eine Strafe von sieben Jahren mit anschließender Sicherheitsverwahrung fest. Patrick B. hat sich zwischen 1998 und 2021 in 93 Fällen an 32 Kindern und Jugendlichen schuldig gemacht.

Lese-Tipp: Der Prozess gegen Patrick B. begann im Februar

Bei der Verkündung des Urteils zeigt Patrick B. wenig Ausdruck im Gesicht, hat die Hände vor sich zusammengefaltet. Der Richter sagte, dass der Angeklagte Reue gezeigt habe und auch über sich selbst erschrocken gewesen sei nach all den Jahren.

B. solle laut Gericht keinen Analverkehr mit den Opfern gehabt haben, demnach sei der Missbrauch in Form von Oralverkehr mit den Opfern vonstatten gegangen.

Jahrelanger Missbrauch

Seine schrecklichen Taten hat er an der Haselbachschule in Lispenhausen im Kreis Hersfeld-Rotenburg und an der Kleeblatt-Grundschule in Wehretal im Werra-Meißner-Kreis als Lehrer und Schulleiter begangen. Außerdem war er auch Leiter von Chören und Freizeitaktivitäten für Kinder und Jugendliche gewesen – auch hier hat er sich an Kindern vergriffen. Die Missbrauchsfälle erstreckten sich über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten.

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Nachts schlich er sich auf die Jungen-Zimmer

Bei Chorfreizeiten und Klassenfahrten hat sich Patrick B. nachts auf die Zimmer der Jungen geschlichen, dort ihre Hosen runtergezogen, sie unsittlich berührt und mit dem Handy gefilmt. Die Videos stellte er dann auf Kinderporno-Seiten im Darknet online.

Darüber hat er mit den Kindern auf Freizeiten gemeinsam geduscht. Dort hat er ihnen dann die „richtige“ Hygiene des Intimbereichs vorgeführt.

Die Taten von Patrick B. flogen schlussendlich auf, weil Ermittler aus den USA einen Hinweis gaben. Ihnen war B. als Verbreiter kinderpornografischer Dateien im Netz aufgefallen. Die Polizei durchsuchte hierzulande danach seine Wohnung in Göttingen, woraufhin sich der Verdacht erhärtete.