Im RTL-Gespräch über seine mentale Krise und ZukunftEx-Bundesliga-Star: So half mir meine Frau Carla aus meiner schlimmsten Zeit

SIE half ihm aus seiner wohl schwersten Zeit…
Im Mai beendete Freiburgs Rekordstürmer Nils Petersen (34/89 Bundesliga-Tore) seine Karriere. In seinem Buch „Bankgeheimnis – Selbstgespräche eines Fußballprofis“ schreibt er auch über seine wohl schwerste Zeit als Profi. Im RTL-Interview verrät er, wie ihm seine Frau Carla aus dem Tief heraushalf.
"Ich musste mich bei ihr nie rechtfertigen"

2018 ist Petersen da angekommen, wovon wohl jeder junge Fußballer träumt – er spielt mit Freiburg in der Bundesliga und steht zugleich vor seinem Debüt in der Nationalmannschaft. Doch eine Nacht vorm Spiel mit dem DFB-Team in Österreich kriegt er kein Auge zu – nicht aus positiver Anspannung, sondern aus Angst. Petersen im Buch: „Gegen 3 Uhr habe ich Carla gefragt, ob sie auch nicht schlafen könne“, weiter schreibt er: „Das Unwohlsein und Herzrasen hatte solche Züge angenommen, dass ich in aller Frühe zum Teamarzt ging.“
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Der Beginn einer langen psychischen Leidenszeit. In der vor allem seine Frau Carla, die am Gericht arbeitet, zum wichtigen Faktor wird. Der Ex-Profi zu RTL: „Natürlich vor allem verbal und mental. Oft hilft aber einfach das Akzeptieren der Situation. Ich musste mich bei ihr nie rechtfertigen, warum ich vielleicht nicht verreisen oder abends ausgehen möchte, sondern lieber zu Hause blieb. Zudem hat sie verstanden und gemerkt, wenn ich nicht gut geschlafen habe. Der Druck, manchmal selbst auferlegt, sorgte für zusätzliche Spannung. Sie hat mir immer den Rücken freigehalten – vor, während und nach dieser schwierigen Phase.“
18 Monate Therapie - Zukunft beim SC Freiburg
Sein Glück: Der Rechtsfuß geht mit seinen Problemen im Klub und Freundeskreis offen um, sodass ihm schnell geholfen werden kann. 18 Monate befindet er sich in psychologischer Behandlung, weshalb er appelliert: „Ich glaube, es ist wahnsinnig wichtig, dass betroffene Spieler offen damit umgehen – die Dunkelziffer ist vermutlich groß. Im Fußball wie in der Gesellschaft. Dann merkt man erst mal, dass man damit nicht alleine ist. Rückblickend hat es mich als Persönlichkeit geprägt, denn es ist einfach nicht immer alles rosarot. Das war eine Phase, die mich weiter reifen ließ.“
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Fest steht: Dem Fußball will er erhalten bleiben. Er verrät: „Der SC Freiburg hat signalisiert, dass ich im nächsten Jahr ein Trainee-Programm beginnen könnte, um dann alle Etagen oberhalb der Kabine kennenzulernen.“
Natürlich auch dann wieder mit der Unterstützung seiner Carla...