Er soll ihren Sohn Jaden (9) getötet haben: So rechnet die Mutter vor Gericht mit Marcel H. aus Herne ab

"Tschüss, Mama. Ich warte auf Dich." Mit diesen Worten hatte sich der kleine Jaden aus Herne am Abend des 6. März 2017 von seiner Mutter verabschiedet. Kurz darauf wurde der Neunjährige umgebracht - in einem Keller, gleich nebenan. Seine Mutter hat sich die Fotos der grausam zugerichteten Leiche bis heute nicht angeguckt. "Ich möchte meinen Sohn so in Erinnerung behalten wie damals, als ich zum Einkaufen gefahren bin", sagte die 41-Jährige im Prozess gegen Marcel H. vor dem Bochumer Schwurgericht. Dort traf sie am dritten Prozesstag um den Doppelmord von Herne erneut auf den mutmaßlichen Mörder ihres Sohnes, Nachbar Marcel H., und nahm dabei kein Blatt vor den Mund.

Jadens Mutter über Marcel H.: "Frustabbau nennt man das, glaube ich"

"Ich bin das meinem Sohn schuldig, ich hab von vornherein gesagt, ich bin die Stimme von Jaden. Jaden hätte es so gewollt, ich kenne mein Kind. Er soll mir in die Augen gucken, damit er den Jaden auch sieht", erzählt uns Jadens Mutter Jeanette Radtke vor dem Gerichtssaal. Sie will dem mutmaßlichen Mörder ihres Sohnes die Stirn bieten, ihn nicht gewinnen lassen.

Der Angeklagte Marcel H., der über seinen Verteidiger bereits zugegeben hat, am 6. März erst den kleinen Jaden und einen Tag später einen 22-jährigen Schulfreund erstochen zu haben, zeigte auch am dritten Verhandlungstag keinerlei Emotionen. Er soll aus purer Mordlust gehandelt haben. Seine Opfer richtete er auf eine bestialische Art und Weise zu.

Als Jadens Mutter endlich mit ihrer Aussage dran ist, schafft sie es jedoch, den eiskalten Marcel H. aus der Reserve zu locken. "Frustabbau nennt man das, glaube ich, ja, definitiv: Frustabbau war das gewesen." Was sie dem mutmaßlichen Mörder ihres Sohnes zu sagen hatte, sehen Sie im Video!