Schreie des Schülers machten die Männer aufmerksam

Mann zerrt Kind in VW-Bus: Was Anwohner sagen

von Patricia Kiel

Im Auto sollen Matratze und K.O.-Tropfen gelegen haben!
Ein Junge (10) wird von einem Mann (51) in einen VW-Bus gezerrt. Das Kind schreit laut um Hilfe. Nur das beherzte Eingreifen dreier Bauarbeiter verhindert wohl Schlimmeres. Was die Anwohner in Böblingen dazu sagen, sehen Sie im Video.

Böblingen: Kind war auf dem Weg zur Schule

Die zwei Jungs sind gerade mit Fahrrädern auf dem Weg zur Schule. Vor einer kleinen Steigung machen die beiden eine kurze Verschnaufpause, erzählt ein Vater der Jungen im Gespräch mit RTL. Doch plötzlich wird einer der Jungen von einem Mann angegriffen und in einen VW-Bus gezerrt. Der Wagen steht geparkt in der Nähe der Schule, die Scheiben sind abgedunkelt. Doch durch laute Schreie macht der 10-Jährige auf sich aufmerksam.

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Bauarbeiter hört Schreie und greift ein

Die Tat vom Mittwochmorgen (25. Oktober) macht fassungslos. Alles trägt sich in einem Industriegebiet am Ortsrand von Bölblingen zu. An diesem Morgen arbeiten auch drei Bauarbeiter in einer Grube ganz in der Nähe. Einer von ihnen ist Zeki Yasik. Als er die Schreie des Kindes hört, greift er ein.

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Als der Bauarbeiter aus der Grube steigt, sieht er nur noch, wie sich am VW-Bus die Heckklappe schließt. Sofort geht der Mann zum Fahrzeug, öffnet die Klappe wieder. Was er in dem Bus sieht, ist erschreckend: Übereinander gespaltet liegen Matratzen auf dem Fahrzeugboden, die Fenster sind verhangen. Zeki Yasik schnappt sich den Jungen und versetzt dem mutmaßlichen Entführer einen Schlag mit dem Ellbogen. Während sein Kollege den Wagen mit einem Bagger blockiert, verbarrikadiert sich der Tatverdächtige (51) in seinem Auto, bis schließlich die Polizei eintrifft.

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Ermittlungen wegen Freiheitsberaubung eingeleitet

Zwei Tage nach der versuchten Entführung trifft RTL die Bauarbeiter, die zwei Kinder und einen der Väter. Die Jungs freuen sich, die heldenhaften Bauarbeiter wiederzusehen und geben ihnen einen Handschlag. Den beiden Kindern geht es nach den Geschehnissen gut, erzählt der Vater im Gespräch mit RTL.

Der Tatverdächtige befand sich zwischenzeitig in Polizeigewahrsam und wurde am Donnerstag (26.10.) einem Haftrichter vorgeführt. Dieser ordnete die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an, wie die Deutsche Presse-Agentur mitteilt. Ihm wird versuchte Freiheitsberaubung vorgeworfen.

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Was dem Jungen widerfahren wäre, hätte der Tatverdächtige gehandelt, kann man nur erahnen. „Ein Polizist sagte uns, dass man im Auto auch K.O.-Tropfen und ein Einhandmesser gefunden habe“, sagt Baggerfahrer Vukobrat Dusko (49) der Bild.