Maßnahmen gegen Energiekrise in Supermärkten

Diese Änderungen kommen auf die Kunden beim Einkauf zu

Aelter Frau kauft im Supermakt Tiefkuehlkost ein. copyright: Ute Grabowsky/photothek Radevormwald Deutschland *** Old woman buying frozen food in supermarket copyright Ute Grabowsky photothek Radevormwald Germany Copyright: xUtexGrabowsky/photothek.dex
Beim Einkauf im Supermarkt wird es spürbare Änderungen geben.
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von Emelie Drees

,,Wir müssen jetzt Energie sparen!“ – das hören wir im Moment alle. Aber nicht nur Bürgerinnen und Bürger sollen weniger Strom und Gas verbrauchen. Auch Unternehmen müssen verschiedenste Spar-Maßnahmen ergreifen, damit sie in der Energiekrise überleben. Besonders betroffen sind auch Supermärkte und Discounter. Die Händler müssen Maßnahmen ergreifen die auch die Kundinnen und Kunden spüren werden.

Verband der Ernährungswirtschaft fordert Preisdeckel für Strom und Gas

Seit Monaten müssen die Kunden von Supermärkten und Discountern immer tiefer in die eigene Tasche greifen. Die Preise von Eigenmarken sind zum Beispiel deutlich gestiegen, stärker sogar als die der Markenprodukte.

Lese-Tipp: Preiserhöhungen an allen Ecken – So hart trifft es Geringverdiener

Mit den Markenherstellern liefern sich Edeka, Rewe oder Aldi harte Preisverhandlungen. Aber höhere Ausgaben beim Einkauf sind für die Händler nicht die einzigen Folgen der Energiekrise. Supermärkte und Discounter müssen auch sehr viel Geld für ihre Strom- und Gasrechnungen bezahlen.

Der Verband der Ernährungswirtschaft (VdEW) fordert einen Preisdeckel für Strom und Gas. „Das ist der beste Weg, um die Kostenexplosion in den Griff zu bekommen“, zitiert „24Rhein.de“ Hauptgeschäftsführer Vehid Alemić.

Was wird sich für Kunden demnächst beim Einkauf verändern?

Kunden müssen sich beim Einkauf auf jeden Fall weiter auf höhere Preise für Lebensmittel einstellen. Mit der steigenden Inflation können sich die Einkaufskosten für die Händler im Herbst und Winter außerdem noch weiter erhöhen als bislang.

Eine Verordnung der Bundesregierung schreibt einige Maßnahmen zur Sicherung der Energieversorgung vor. Hierunter fallen beispielsweise festgelegte Höchsttemperaturen zum Heizen in Unternehmen. Entsprechend wird das Senken der Temperatur in Supermärkten und Discountern um 2 Grad eine weitere spürbare Maßnahme sein. Zusätzlich wollen manche Unternehmen neben ihren Kühlmöbeln Schilder aufstellen, auf denen sie darauf hinweisen, Türen oder Deckel schnell wieder zu schließen. Im Rahmen der Verordnung ist aber auch die Beleuchtung von Gebäuden untersagt, beleuchtete Werbeanlagen müssen von 22 bis 16 Uhr ausgestellt werden.

Bei Edeka werden nicht nur die Eingangstüren demnächst hinter Kunden schneller schließen, damit weniger warme Luft entweicht. Edeka baut die Märkte sogar um. Zukünftig soll es keine Aktionsflächen mehr geben, damit Türen sich nicht unnötig öffnen.

Die Umstellung von herkömmlichen Werbezetteln auf ausschließlich digitale Werbezettel soll ebenfalls Energie einsparen. Rewe verschickt die Wochenprospekte bereits jetzt über WhatsApp. Damit spart der Supermarktriese 70.000 Tonnen CO2 ein und einen Stromverbrauch von umgerechnet 100.000 Familien-Haushalten.

Außerdem fordern immer mehr Supermärkte und Discounter verkürzte Öffnungszeiten, um Energie einsparen zu können. Demnächst könnte es also passieren, dass Kunden überall nur noch bis 20 Uhr ihren Einkauf erledigen können.

Viele der getroffenen Energiesparmaßnahmen werden die Kunden selbst jedoch gar nicht direkt wahrnehmen.

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Mit diesen Tricks sparen Supermärkte Energie

Aber auch über die Energieverordnung hinaus überlegen sich sowohl Supermärkte als auch Discounter, wie sie noch mehr Energie einsparen können.

Das Unternehmen Rewe verfügt beispielsweise in allen Regionen über ein professionelles Energiemanagement. Es gibt in manchen Unternehmen sogar „Energiebeauftragte“, die regelmäßig Energiesparmöglichkeiten prüfen und gegebenenfalls die Beschäftigten sensibilisieren.

Nicht nur auf den Dächern von Rewe-Filialen, auch bei Neubauten und Modernisierungen von Kaufland werden immer mehr Photovoltaikanlagen installiert. Bei Kaufland wird der selbsterzeugte Strom direkt in den Filialen genutzt. Somit will man sich unabhängiger von anderen Energiequellen machen.

Lidl nutzt als erster Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland intelligentes Sonnenschutzglas im Sommer, wie das Unternehmen auf RTL-Nachfrage erklärte. Somit kann Energie beim Runterkühlen der Filialen gespart werden.

Zum Energiesparen wird außerdem die Beleuchtung auf LED’s umgestellt. Kaufland hat ergänzend dazu Bewegungsmelder für Licht in Nebenräumen anbringen lassen. Rewe hat sich zudem moderne und energiesparende Kühlmöbel angeschafft.

Die Abwärme von modernen Kühlschränken möchten Supermärkte und Discounter außerdem zum Heizen nutzen. Denn diese Kühlmöbel erzeugen mehr Wärme als Kälte und damit geht die produzierte Energie nicht verloren. In Kaufland-Filialen bedeutet das konkret: Die Abwärme wird der Industriebodenheizung zugeführt, welche unter der gesamten Verkaufsfläche liegt. Außerdem werden auch immer öfter Zeitschaltungen für Heizungen genutzt.

Grundsätzlich ist es das Ziel der Supermärkte und Discounter, einen größtmöglichen Beitrag zu den bundesweit notwendigen Einsparungen zu leisten. Kundinnen und Kunden sollen so wenig wie möglich beim Einkauf davon merken.