Nach künstlicher Befruchtung
Embryos vertauscht: Frau bringt fremdes Baby zur Welt
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Was für ein Schock für eine werdenden Mutter! Maria (Name geändert) ist schwanger, schwebt eigentlich auf Wolke Sieben. Dass sie bald ein Baby bekommt, hat sie einer künstlichen Befruchtung zu verdanken. Doch plötzlich kommt die dunkle Wahrheit ans Licht: Die Klinik in Israel hat ihren Embryo vertauscht. Die junge Frau trägt ein fremdes Baby in sich. Was dann herauskommt, zieht nicht nur Maria den Boden unter den Füßen weg.
Embryo-Fehler fällt nur durch Zufall auf
Maria ist gerade im sechsten Monat schwanger, als bei ihrem ungeborenen Baby ein Herzfehler festgestellt wird. Eine Fruchtwasseruntersuchung und ein Gen-Test sollen Klarheit schaffen. Doch dann das erschreckende Ergebnis: Das Kind in ihrem Bauch ist nicht ihr leibliches Baby! „Als das Ergebnis kam, sagten die Ärzte: ‘Das passt genetisch nicht, das ist nicht dein Kind’“, sagt sie in einem Interview. Doch wie kann das sein? Die Erkenntnis trifft sie hart: Durch einen Fehler der Klinik war ihr Embryo bei der künstlichen Befruchtung mit dem eines anderen Paares vertauscht worden sein. In ihr wuchs ein fremdes Kind heran.
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Weitere Frauen leben in Ungewissheit
Circa zwanzig weitere Frauen bekamen eine künstliche Befruchtung im gleichen Zeitraum. Mittlerweile besteht der Verdacht, dass auch ihre Kinder von der Verwechslung betroffen sind. „Falls das stimmt, also der Gedanke, dass ich nicht bei der Geburt meines eigenen Babys dabei war, das tut so weh“, sagt eine der 20 weiteren Mütter. Sie sind wütend über die Ungewissheit, die die Klinik ihnen beschert hat. Sie fordern von der Leitung des Krankenhauses die Aufklärung des Vorfalls, sprechen von einem Skandal. Die Klinik hält sich mit einem Statement angeblich zurück. Und auch das Gesundheitsamt scheint keine große Hilfe zu sein. Während es zuerst noch mithilfe von DNA-Tests herausfinden wollte, mit welchem Embryo Marias Baby vertauscht wurde, stellte das Amt die Untersuchungen vor einigen Wochen ein.
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Für Maria steht fest: selbst wenn das Kind nicht ihr leibliches ist, will sie es behalten. In einem Interview sagt sie: „Es ist meine Tochter, ich gebe sie niemandem! Ich liebe sie!“ Das hat auch ein Gericht entschieden, sie bleibt der gesetzliche Vormund für das Kind. Falls die leibliche Mutter doch gefunden wird, wird über die Vormundschaft nochmal verhandelt werden. (lbr)