Symptome für eine Nierenschwäche richtig deutenSieht euer Urin so aus, solltet ihr dringend zum Arzt!

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Schon gewusst? Eiweiß im Urin kann ein Indikator für Nierenprobleme sein.
Getty Images/iStockphoto, vadimguzhva

Hinweis auf Nierenerkrankung!
Aktuell sorgt sich die Welt um Papst Franziskus: Das Oberhaupt der katholischen Kirche (88) ist nicht nur an einer Lungenentzündung erkrankt, sondern hat zudem eine „beginnende, leichte Niereninsuffizienz”. Doch wie wird das eigentlich festgestellt? Ein großer Gesundheitsindikator ist unser Urin. Wir erklären, was ihr zum Thema Nierenschwäche wissen müsst.

Warum zu viel Eiweiß im Urin zum Problem werden kann

Unsere Nieren sind Hochleistungsorgane! Sie fungieren dabei wie ein riesiger Filter, der bestimmte Stoffwechselprodukte und Schadstoffe aus unserem Blut abfängt und zusammen mit unserem Urin ausscheidet. Außerdem steuern sie den Wasser-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt, regulieren den Blutdruck und produzieren wichtige Hormone.

Lese-Tipp: Papst hat jetzt auch Nierenprobleme

Eiweiße aus dem Blut bleiben in der Regel nicht in diesem Filter hängen und gelangen bei einer normal funktionierenden Niere folglich auch nicht in den Urin. Es gibt jedoch kleinere Proteine, die nicht in diesem Sieb hängen bleiben und zu kleinen Mengen Eiweiß im Urin führen. Das ist an sich völlig normal – problematisch wird es, wenn sich zu viel Eiweiß im Urin befindet. Dann spricht man von einer Proteinurie. Ob eine solche vorliegt, lässt sich mit Teststreifen für Zuhause* herausfinden.

Wenn das geschieht, deutet dies auf eine Fehlfunktion der Nieren hin, die dazu geführt hat, dass der körpereigene Filter durchlässiger geworden ist. Hier muss gehandelt werden. Ein Arzt-Besuch ist in diesem Fall notwendig.

Und: Mediziner sagen oft, die Nieren „leiden stumm“. Deshalb wissen viele Menschen gar nicht, dass sie an einer Nierenerkrankung leiden. Wenn sie jedoch nicht behandelt werden, kann es zu einem nicht-umkehrbaren Nierenfunktionsverlust kommen. Bei einer chronischen Niereninsuffizienz bricht die Nierenfunktion allmählich zusammen. Der Prozess kann sich über Jahre hinziehen und zum terminalen (endgültigen) Nierenversagen mit Urämie (Vergiftung des Blutes mit Harnstoff und anderen chemischen Abfallprodukten) führen.

Im Video: Was passiert, wenn die Nieren versagen?

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Das sind mögliche Ursachen für Eiweiß im Urin

Die Ursachen für Eiweiß im Urin können ganz verschieden sein. Handelt es sich nur um eine vorübergehende Erscheinung, kann zum Beispiel körperliche Anstrengung (zum Beispiel Sport), Stress, Kälte, Hitze oder Fieber der Grund für Eiweiß im Blut sein. Hier sprechen Ärzte von einer benignen reversiblen Proteinurie, also einer gutartigen umkehrbaren Proteinurie.

Die Werte können sich aber auch bei Erkrankungen der Nieren erhöhen, wie zum Beispiel einer Nierenentzündung. Herzversagen, Bluthochdruck, rheumatoide Arthritis oder Tuberkulose können ebenfalls zu vermehrt Eiweiß im Urin führen. Auch kann Diabetes Ursache des Symptoms sein. Deshalb sollten Diabetiker mindestens einmal pro Jahr ihren Urin untersuchen lassen.

Liegt ein Nierenschaden vor? Auf diese Anzeichen solltet ihr achten

Ob eine Nierenerkrankung vorliegt, muss immer der Arzt feststellen. Doch auch ein Urin-Schnelltest für zu Hause gibt Klarheit.
Ob eine Nierenerkrankung vorliegt, muss immer der Arzt feststellen. Doch auch ein Urin-Schnelltest für zu Hause gibt Klarheit.
iStock: manassanant pamai

Ob die Nieren gesund sind, überprüfen Ärzte unter anderem über eine Blutuntersuchung. Hierbei schauen sie auf den Kreatinin-Wert. Er ist der einzige Wert im Blut, der etwas über die Funktionstüchtigkeit der Nieren aussagen kann. Allerdings hat er einen entscheidenden Nachteil: Ein Test des Kreatinin-Wertes schlägt erst sehr spät an, genauer gesagt erst bei einer Beeinträchtigung der Nieren von 50 Prozent.

Der Urin bietet da einen viel früheren Indikator. Befindet sich Eiweiß im Urin, können Ärzte zeitig feststellen, dass die Nierenfunktion eingeschränkt ist und schnell handeln. Meist wird dabei ein Urin-Schnelltest durchgeführt, wofür der Arzt neben der Urinprobe empfindlich messende Teststreifen benötigt, die den Eiweißgehalt im Urin anzeigen. Handelt es sich um eine kleinere Menge Eiweiß, spricht man von einer Mikroalbuminurie (20 bis 200 mg/l), bei größeren Mengen von einer Makroalbuminurie (über 200 mg/l).

Solche Teststreifen samt erklärender Farbskala erhaltet ihr in der Apotheke, sodass ihr Urin-Schnelltests auch zu Hause durchführen könnt. Meist erkennt ihr bereits am schäumenden Urin, dass ein zu hoher Eiweiß-Gehalt vorliegt. Weicht das Testergebnis von der Norm ab, muss der Urin nochmal zur Untersuchung ins Labor.

Eiweiß im Urin: Was muss nun getan werden?

Wie bei Eiweiß im Urin gehandelt werden muss, hängt von der Ursache für die veränderten Wert ab. Steht die Proteinurie in Zusammenhang mit einer der oben genannten Erkrankungen, so muss diese in der weiterführenden Therapie behandelt werden.

Handelt es sich um eine benigne reversible Proteinurie, die zum Beispiel aufgrund von erhöhtem Stress entstanden ist, bedarf es keiner medizinischen Behandlung. Die Werte pendeln sich in der Regel von selbst wieder ein.

Immer die Ursache von Eiweiß im Urin abklären lassen!

In manchen Fällen werden erhöhte Nierenwerte allerdings nicht ausreichend abgeklärt und auch keine Konsequenzen bei Blut oder Eiweiß im Urin gezogen beziehungsweise ein Facharzt (Nephrologe) zu spät hinzugezogen. Lasst bei eurem Arzt daher immer eine eingehende Analyse eurer Nierenwerte durchführen und euch im Zweifelsfall an einen Nephrologen überweisen, damit Krankheiten frühzeitig erkannt und behandelt werden können. (vdü)

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