Mann war ständig betrunken - ohne Alkohol getrunken zu haben
Mann mit Eigenbrauer-Syndrom wird durch Kot-Transplantation geheilt
Ein Mann (47) aus Belgien wurde immer wieder betrunken – ohne einen Schluck Alkohol getrunken zu haben. Für manche mag die Idee verführerisch klingen, aber nicht für den Belgier. Zwei Monate lang war er immer wieder berauscht – bis die Ärzte im Universitätsklinikum Gent schließlich herausfanden, dass er unter dem Eigenbrauer-Syndrom litt. Dem Mann konnte mit einer ungewöhnlichen Transplantation geholfen werden – ihm wurde fremder Kot im Darm eingesetzt.
Dem Belgier konnte mit Diät und Tabletten nicht geholfen werden
Das Eigenbrauer-Syndrom ist eine seltene Erkrankung, bei der der eigene Körper durch einen Hefepilz im Bauch nach einer Mahlzeit mit Kohlenhydraten zu viel Ethanol produziert.
Die Ärzte verschrieben dem Belgier eine kohlenhydrat-arme Ernährung und Antimykotika, ein Anti-Pilzmittel. Die Behandlung zeigte bei dem 47-Jährigen jedoch keine Wirkung.
Diese Behandlung war kein Griff ins Klo
Deswegen entschieden sich die Experten zu einer Stuhltrransplantation, auch fäkale Mikrobiota-Transplantation genannt. Der gesunde Stuhl des Spenders wird dabei mit einer physiologischen Kochsalzlösung vermischt und während einer Darmspiegelung in den Dickdarm des Patienten eingebracht.
Es ist eine Methode, die immer häufiger in der Medizin zum Einsatz kommt. Bei Patienten, die nach einer Chemotherapie oder der Behandlung mit einem Breitband-Antibiotika eine zerstörte Darmflora haben, ist die Stuhltransplantation schon erfolgreich gewesen.
Auch 34 Monate nach der Behandlung hatte der Mann aus Belgien keinerlei Symptome mehr. Über diesen Fall berichten die Wissenschaftler aktuell im Fachmagazin „Annals of Internal Medicine“.
Eigenbrauer-Syndrom-Fall in den USA
Einen ähnlichen Fall gab es schon in den USA – dort hatte ein Patient stolze 3,7 Promille. Ein Hefepilz im Bauch des Mannes war dafür verantwortlich. Ursache für diesen Hefepilz war wohl eine langwierige Antibiotika-Therapie nach einer Fuß-OP.
