Ebola: Steinmeier schlägt zivile EU-Mission vor

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU, l-r), die französische Staatsministerin für Entwicklung, Annick Girardin und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) nehmen am 19.10.2014 im Auswärtigen Amt in Berlin an der Eröffnung des World Health Summit teil. Vertreter aus Wissenschaft,Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft diskutieren über die globale Gesundheitsversorgung. Kernthemen sind Ebola und mögliche Strategien gegen die Epidemie. Foto: Wolfgang Kumm/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Zur Eröffnung des Weltgesundheitsgipfels hat Bundesaußenminister Steinmeier die Entsendung einer zivilen UN-Mission gegen Ebola vorgeschlagen.
dpa, Wolfgang Kumm

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat die Entsendung einer zivilen EU-Mission zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Westafrika ins Gespräch gebracht. Dies würde auch Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) ohne eigene nationale Strukturen in den betroffenen Ländern eine Plattform bieten, um medizinisches Personal zu schicken, sagte Steinmeier zur Eröffnung der Konferenz 'World Health Summit' (Weltgesundheitsgipfel) in Berlin.

Die EU-Außenminister kommen am Montag zu einem Treffen in Luxemburg zusammen, um über das weitere Vorgehen gegen die Ausbreitung des Ebola-Fiebers zu beraten. Experten aus rund 90 Ländern beraten bis Mittwoch bei der Berliner Konferenz über Ebola und andere Themen.

Steinmeier mahnte, die EU müsse ihre Kapazitäten besser bündeln. Deutschland etwa bilde derzeit Freiwillige für den Einsatz in der Krisenregion aus. An diesen Ausbildungskapazitäten könnten auch Angehörige aus anderen EU-Staaten teilhaben. Der Außenminister schlug auch vor, dass die EU künftig - nach dem Muster von Wahlbeobachtern - einen vergleichbaren Pool an medizinischen Experten aufbauen sollte, um diese Fachleute bei ähnlichen Krisen in andere Länder zu schicken. Er räumte ein, die internationale Gemeinschaft sei auf Ausmaß und Dynamik der Ebola-Epidemie wohl nicht ausreichend vorbereitet gewesen.