Duisburg: Täter auf der Flucht

Drei Menschen nach Messerangriff im Fitnessstudio in Lebensgefahr

Sie wollten nur trainieren und wurden Opfer eines heimtückischen Anschlags: Mindestens drei Menschen wurden bei einem Angriff in Duisburg lebensgefährlich verletzt, ein weiterer erlitt schwere Verletzungen. Mindestens ein Tatverdächtiger ist auf der Flucht, so die Polizei. Nach der Person werde gefahndet.

Messerangriff in Duisburg: Polizei prüft Videoaufnahmen aus Fitnessstudio

Nach Informationen von RTL-Reporter Ulrich Klose wurden die Schwerverletzten operiert und sind zum Teil vernehmungsfähig. Zwei von drei Notoperationen seien sehr gut verlaufen, erklärten die Ermittler. Die Polizei prüft Videoaufnahmen aus dem Fitnessstudio, die die Auseinandersetzung und den flüchtigen Täter zeigen.

Die Opfer der Attacke sind Männer zwischen 21 und 32 Jahren. Das teilte die Duisburger Polizei mit. Die Duisburger Mordkommission geht inzwischen davon aus, dass sich die Attacke „gezielt“ gegen einen 21-jährigen Mann gerichtet hat. Er sei bei dem Angriff mit einer Hieb- oder Stichwaffe sehr schwer verletzt worden und schwebe weiter in Lebensgefahr, so die Polizei.

Die drei anderen Opfer im Alter von 24, 24 und 32 Jahren, die laut den Ermittlungen nicht direktes Ziel des Angriffes waren, sind außer Lebensgefahr. Im Fitnessstudio selbst gibt es keine Überwachungskameras. Deshalb sei es schwer, die genauen Abläufe zu rekonstruieren, hatten die Ermittler betont.

Polizei: Angriff in Duisburg mit „Stich- oder Hiebwaffe“

Forensics personnel secure the area after a man seriously injured at least four people with a knife at a fitness studio, in Duisburg, Germany, April 18, 2023. REUTERS/Thilo Schmuelgen
Ermittler der Polizei bei der Spurensicherung in dem Duisburger Fitnessstudio.
REUTERS, THILO SCHMUELGEN

Ein Sprecher der Polizei sagte, es gebe bisher keine Festnahme. Bei dem Angriff sei eine „Stich- oder Hiebwaffe“ verwendet worden. Unbestätigten Informationen zufolge könnte es sich um eine Machete gehandelt haben. Die Verletzten seien in ein Krankenhaus gebracht worden. Es handele sich um deutsche Staatsbürger, so die Polizei. Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen.

Entgegen anderslautenden Gerüchten in den sozialen Medien haben die Opfer der Messerattacke überlebt, wie RTL-Reporter Jan Heikrodt am Mittwochmorgen von der Polizei erfuhr. "Die Opfer wurden in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Dort wurden Zivilbeamte postiert, die die Verletzten bewachen. Denn man geht davon aus, dass der Täter noch einmal versuchen könnte, an sie heranzukommen", berichtet Heikrodt aus Duisburg.

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Duisburg: Ermittler durchsuchten Fitnessstudio

Bei Twitter hieß es weiter: „Nach aktuellem Stand hat eine Person mit einem Gegenstand andere Personen verletzt.“ Demnach gingen die ersten Notrufe gegen 17.40 Uhr bei der Polizei Duisburg ein.

Die Ermittler durchsuchten das Fitnessstudio und sicherten es, wie die Polizei am Dienstag erklärte. Am Abend wurden Zeugen vernommen, die zur Tatzeit vor Ort trainiert hatten. Das Landeskriminalamt richtete eine Anlaufstelle für Zeugenhinweise in der angrenzenden Fußgängerzone ein. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz, Polizisten suchten auf allen Etagen des betroffenen Studios nach Spuren. Das Fitnessstudio liegt gegenüber dem Rathaus.

Bundestagspräsident Bärbel Bas bestürzt über Attacke in Duisburg

18.04.2023, Nordrhein-Westfalen, Duisburg: Polizei ist in Duisburg vor einem Parkhaus im Einsatz, nachdem es zuvor zu einer Attacke in einem Fitnessstudio in der Duisburger Innenstadt gekommen war. Dabei wurden am Dienstagabend mehrere Personen schwer verletzt. Das teilte ein Polizeisprecher in Duisburg mit. Der oder die Täter sind auf der Flucht vor der Polizei. Foto: Christoph Reichwein/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste waren mit einem Großaufgebot vor Ort.
wst, dpa, Christoph Reichwein

In der Umgebung waren Dutzende schwer bewaffnete Spezialkräfte der im Einsatz. Insgesamt waren über 100 Polizisten im Einsatz. Die Polizei hatte die Bevölkerung aufgefordert, den betreffenden Bereich um das Rathaus in der Innenstadt zu meiden.

Bundestagspräsident Bärbel Bas, deren Wahlkreis in Duisburg ist, reagierte bestürzt: „Schrecklich“, schrieb die SPD-Politikerin bei Twitter. „Meine Gedanken sind bei den Verletzten. Ich hoffe, dass die Einsatzkräfte die bedrohliche Lage bald aufklären können.“ (kra/uvo/dpa)