"Wir müssen etwas bewegen!" - Wie jeder den Krabbeltieren helfen kann!
Dramatischer Appell vom Hamburger NABU: 70 Prozent weniger Insekten

Sie summen und brummen – aber werden immer weniger und sind in ernsthafter Gefahr - die 33.000 heimischen Insektenarten. „Wenn die Bienen aussterben, dann haben wir noch ein Jahr, weil alle Lebensmittel, die wir brauchen, werden im Grunde genommen von Bienen bestäubt“, warnt Nabu-Insektenführer Olaf Fedder im Gespräch mit RTL Nord.
70 Prozent weniger Insekten in den letzten 30 Jahren

Bienensterben, Rückgang der Fluginsekten: Seit Jahrzehnten nimmt die Zahl der vorhandenen Insektenarten in Deutschland dramatisch ab. In den letzten 30 Jahren hat sich die Anzahl der Tiere um tragische 70 Prozent reduziert. Olaf Fedder: „Es greift alles so ineinander – wir brauchen vernünftige, intakte Lebensräume, damit das Ganze funktioniert, damit wir letztendlich auch weiter existieren, sonst ist Ende im Gelände." Hauptgrund ist der Klimawandel: wärmere Gewässer und Dürreperioden auf den Wiesen sorgen für ganz andere und schwierigere Lebensbedingungen.
Warum hat der Bestand so rapide abgenommen?
Auch die industrielle Landwirtschaft trägt zum Insektensterben bei. Große, monotone Felder, sowie Kunstdünger und Pestizide zerstören Rückzugsgebiete von Nützlingen und fördern die Ausbreitung von Schädlingen.
Deshalb hat der Naturschutzbund Hamburg sich etwas überlegt: Unter dem Motto „Zähl mit!" ruft der NABU auf, sich eine Stunde lang ein Fleckchen Natur auszusuchen und die Sechsbeiner zu beobachten und zu zählen. So kann festgestellt werden wie groß der Bestand tatsächlich ist. Gerade Bienen und Wespen werden häufig verwechselt, dabei gibt es ganz klare Unterschiede zwischen den Tieren.
So kann jeder den Krabbeltieren helfen
Und mit ein paar ganz einfachen Alltagstipps kann auch jeder von uns den kleinen Krabblern helfen. Unter anderem kann man zum Beispiel sogenannte Blühstreifen oder Blühpflanzen im Garten oder auf dem Balkon anpflanzen. Totholz, Trockenmauern und Insektennisthilfen sorgen dafür, dass Insekten geeignete Fortpflanzungsstätten finden. Frühblüher, Kräuter, Stauden sowie gebietsheimischen Gehölze und Obstbäume bieten Insekten dazu ein Nahrungsangebot von Frühjahr bis Herbst.(kst/dpa)