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Bienensterben

Mit dem Wort Bienensterben wird der Rückgang der weltweiten Bienenpopulation beschrieben. Es gibt zahlreiche Theorien über die Ursachen des Phänomens.

Bienensterben picture alliance | Dirk Daniel Mann

Das Wort Bienensterben bezieht sich einerseits auf Wildbienen und andererseits auf kommerziell genutzte Westliche Honigbienen. Der Rückgang der Honigbienenpopulation wird zwar häufiger in den Medien diskutiert und ist Thema zahlreicher Dokumentationen, ist laut Wissenschaftlern aber nur ein kleines Problem. Die Anzahl der Bienenstöcke ist in den letzten Jahrzehnten nämlich um 45 Prozent gestiegen. Lediglich in Ländern wie den USA oder Deutschland sank die Zahl. 1961 gab es in den Vereinigten Staaten noch 5,5 Millionen Bienenstöcke. 2014 waren es nur noch 2,6 Millionen. In Deutschland sank die Zahl in derselben Zeit von 2,0 auf 0,7 Millionen.

Ursachen für das Bienensterben

Der Rückgang der Bienenpopulationen in großen Industrieländern lässt sich durch gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen erklären. In Deutschland und Nordamerika ist der Beruf des Imkers nicht mehr so lukrativ, wie er es vor 30 oder 50 Jahren noch war. Das Sterben der Wildbienen und anderer Insekten lässt sich jedoch nicht so einfach erklären. Die Gründe sind vielseitig. Zum einen wird die Verwendung von Pestiziden in der Landwirtschaft dafür verantwortlich gemacht. Genmanipulierte Pflanzen sollen auch eine der Ursachen sein, jedoch gibt es keine großen Studien, die die These belegen. Etwas plausibler ist die Theorie, dass der Mobilfunk eine negative Wirkung auf Bienen hat. Eine Studie aus dem Jahr 2011 zeigte, dass das Verhalten der Insekten durch die Strahlung deutlich beeinflusst wird. Doch auch diese Ursache hat im Vergleich zur Varroamilbe kaum Einfluss auf die Zahl der Bienen. Die Milben verbreiten sich seuchenartig, befallen und zerstören jährlich zahlreiche Bienenstöcke in Deutschland. Durch die Milben wird auch das Flügeldeformationsvirus verbreitet, welches wiederum auf Wildbienen und Hummeln übertragen werden kann.

Folgen des Bienensterbens

Landwirtschaft ist ohne Bienen kaum möglich. Die Westliche Honigbiene bestäubt etwa 80 Prozent der landwirtschaftlich genutzten und wilden Pflanzen. Wildbienen und Hummeln erledigen den Rest. Wenn diese Tiere aussterben würden, gäbe es viele Obstsorten nicht mehr. Die mangelnde Vielfalt könnte sich negativ auf die Gesundheit der Menschheit auswirken, da bestimmte Nährstoffträger nicht mehr zu Verfügung stehen würden.