Er schoss seine Frau an
Notwehr oder kaltblütiger Mord? Tochter (21) tötet Vater (47) im Schlafzimmer

Fürchtete sie um das Leben ihrer Mutter und drückte deshalb auf den Abzug?
Im September 2020 soll eine 18-Jährige in Zürich (Schweiz) ihren Vater mit einer Waffe tödlich verletzt haben. Mit genau dieser Waffe soll er zuvor auf seine Frau, die Mutter des Mädchens, gefeuert haben. Ende August muss sich die heute 21-Jährige vor Gericht verantworten. Die Anklageschrift bringt neue Details ans Licht.
Tödlicher Familienstreit in Zürich: 18-Jährige soll gewalttätigen Vater erschossen haben - bald steht sie vor Gericht
Es ist der 24. September 2020: In einer Wohnung in Zürich-Wollishofen findet die Polizei zwei gegen 7.00 Uhr zwei verletzte Frauen, 18 und 50 Jahre, und einen schwer verletzen Mann im Alter von 47 Jahren. Anwohner hatten von einem heftigen Streit berichtet. Der Familienvater verstirbt noch am Tatort, wie die Züricher Stadtpolizei damals mitteilte.
Den Beamten eröffnet sich schon damals Dramatisches: Die 18-Jährige (heute: 21) hat ihren eigenen Vater im Verlaufe eines Familienstreits erschossen, wie die Staatswanwaltschaft bekanntgab. Laut eines Berichts des Schweizer Nachrichtenportals Blick waren das Opfer, Valentin T. und seine Frau Marina T. schon Jahrzehnte zusammen. Neben ihrer Tochter Jasmin sollen sie noch weitere Kinder gehabt haben. Viel mehr war über den Fall aber nicht bekannt. Bis jetzt!
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Wie das Schweizer Portal 20 Minuten berichtet, verrät die Anklageschrift neue Details über den verheerenden Moment in den vier Wänden einer Schweizer Familie. Eine Frage steht über allem: Waren die tödlichen Schüsse Notwehr?
Anklageschrift: Tochter beobachtete, wie ihr Vater mit einer Pistole auf ihre Mutter schoss - dann griff sie selbst zur Waffe
Am Tattag, einen Donnerstag, soll die damals 18-Jährige eine schreckliche Szene im Elternschlafzimmer der Wohnung beobachtet haben. Am frühe Morgen soll ihr Vater eine Pistole gezückt und damit auf den Unterarm ihrer Mutter geschossen haben. Der Schuss soll glatt durchgegangen sein. Dann soll der 47-Jährige seine Frau auf das Bett gedrückt haben, während er ihren Hals mit seinen Händen packte. So zitiert 20 Minuten aus der Anklageschrift.
Die Tochter soll ins Zimmer geeilt sein und ihren Vater niedergedrückt haben. Sie soll nach der Waffe gegriffen haben. Der Vater wollte wieder aufstehen, er soll seiner Familie gedroht habe, er bringe sie alle um. Dann passierte es: Viermal soll die 18-Jährige auf ihren Vater geschossen haben; in Rücken, Kopf, Hals und Schulter.
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Prozess wegen vorsätzlicher Tötung beginnt im August
Die Anklage der Zürcher Staatsanwaltschaft gegen die heute 21-Jährige lautet: vorsätzliche Tötung. Wie 20 Minuten berichtete, soll das geforderte Strafmaß erst in der Verhandlung festgelegt werden. Der Prozess beginnt am 24. August in der Schweizer Hauptstadt.
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Nach Schweizer Recht muss die junge Frau im Fall eines Schuldspruchs mit mindestens fünf Jahren Freiheitsstrafe rechnen. Der Verteidiger der 21-Jährigen wollte laut 20 Minuten bislang keine Auskunft zum Fall geben. (lmc)