Wetter-Gefahren im Blick
Drei Tage im Griff der Sturm- und Orkantiefs
Es sind bedrohliche Berechnungen, die die Wettercomputer derzeit auswerfen. Bis zu drei Tage Dauersturm drohen Deutschland. Gemeinsam mit unseren Meteorologen schauen auf die aktuellen Trends, Prognosen und Schwerpunkte.
Oben im Video: So ziehen Sturm und Orkan in den nächsten Tagen über Deutschland
Die Ausgangslage: Doppelschlag der Sturmtiefs
RTL-Meteorologe Patrick Panke hat die Wetterlage im Blick: „Mit einer sehr intensiven wettersteuernden Strömung, dem sogenannten Jestream, schaukelt sich die Sturmlage einem langgezogenen Höhepunkt entgegen. Am Donnerstag und Freitag werden erst Tief XANDRA und anschließend Tief YLENIA (internationaler Name DUDLEY) Westeuropa und Deutschland überqueren.” Damit müssen einige Teile Deutschlands drei Tage lang Dauersturm überstehen.
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Wetter in Deutschland aktuell
Wo stürmt es am heftigsten?
„Vor allem die Nordhälfte Deutschlands wird zum Teil schlimm erwischt”, fasst Meteorologe Björn Alexander zusammen. „Ab der Nacht zum Donnerstag bis einschließlich Samstag müssen sich die Menschen hier auf eine zum Teil schwere Sturm- bis Orkanlage einstellen. Neben intensiven Sturmflutsituationen an der See, die durch den Vollmond nochmals verstärkt werden, drohen beispielsweise Gefahr von Leib und Leben durch umstürzende Bäume oder Gerüstbauten sowie entsprechende Behinderungen im Bahn-, Flugverkehr und auf den Straßen”, so der RTL-Wetterexperte weiter.
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Selbst schwere Sturmfluten sind nicht auszuschließen

Mit welchen Windgeschwindigkeiten müssen wir rechnen?
Durch Tief XANDRA und dem Kaltfrontdurchgang ab der Nacht zum Donnerstag sehen es unsere Meteorologen so:
Von West nach Ost im Flach- und Binnenland oftmals Böen zwischen 80 und 110 km/h
Auf den Bergen und an der Nordsee auch mehr mit Spitzen im Orkanbereich zwischen 120 und 140 km/h
Der Brocken im Oberharz dürfte die intensivsten Böen bis um Tempo 150 bekommen
Zum Donnerstagabend folgt eine kurze Wetterberuhigung, bevor YLENIA von Westeuropa nach Deutschland zieht.
Tief YLENIA folgt am Freitag - wie sind die Vorhersagen?
Bei den Einzelheiten beschreibt RTL-Meteorologe Christian Häckl noch enorme Unterschiede und Unsicherheiten bei den einzelnen Wettermodellen. Grundsätzlich sei aber leider das Potenzial für eine extreme Sturmlage vorhanden. Vereinzelt sehen die heftigsten Prognosen sogar eine ähnliche Größenordnung wie bei Orkan KYRILL, der vor 15 Jahren im Januar 2007 über Deutschland tobte.
Unterm Strich werde das Hauptsturmfeld von YLENIA sehr wahrscheinlich erneut die Mitte beziehungsweise den Norden treffen. Hierbei sehen die Trends im Flach- und Binnenland erneut Spitzenböen von über 100 km/h bis in den Orkanbereich.
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Wann erwarten uns die schlimmsten Windstöße?
RTL-Meteorologe Häckl: „Ab Freitagabend und in der Nacht zum Samstag. Böen jenseits von Tempo 120 sind dabei dem Bergland und der Küste ziemlich sicher, während die Berechnungen im Flach- und Binnenland von Sturm- bis hin zu Orkanböen reicht.” Gleichzeitig bestehe an der Nordsee weiterhin eine stark erhöhte Gefahr für intensive Sturmfluten – selbst eine schwere Sturmflut sei möglich. Am Samstag sehen die Wetterexperten dann die Hauptsturmgefahr im Nordosten und rund um die Ostsee. Windig bis stürmisch bleibt es allerdings wohl auch im übrigen Land – und das gilt ebenso für den weiterhin sehr durchwachsenen Sonntag.
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