Ist das jetzt gut oder schlecht?dm-Märkte rüsten auf: Darum fahren nachts Roboter durch die Drogerie-Filialen

BREMEN, 01.07.2021, Ubica Robotics, Scan-Roboter in einer DM Filiale © Joerg Sarbach
Scan-Roboter von Ubica Robotics in einer dm-Filiale.
Jörg Sarbach, WFB
von Aristotelis Zervos

Die Drogeriekette dm lässt in den Märkten nachts die Roboter los.
Was die Maschinen in den Filialen veranstalten und warum der Einsatz von Robotern die Mitarbeiter in Zukunft sogar entlasten könnte.
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dm-Roboter erstellt digitalen Zwilling der Filiale

Meter für Meter surrt der Roboter durch die dm-Filiale. Außer ihm ist niemand mehr da.

Laut dm drehen bereits in 50 Drogerie-Märkten die Roboter nach Ladenschluss ihre Runden, scannen die Regale ab. Schon bald sollen es 100 dm-Märkte sein.

In einem Post auf LinkedIn erklärt dm, wozu das gut ist: „Die Roboter erstellen ein digitales Abbild der physischen Realität der dm-Märkte – einen digitalen Zwilling. In unseren IT-Systemen erhalten wir dadurch Informationen wie z.B. die tatsächliche Artikelposition im Regal, die ausgezeichneten Preise, Präsenzlücken und filialindividuelle Layouts.“

Mit den Daten werden aber nicht nur Lücken im Regal aufgedeckt. „Beispielsweise optimieren wir mit den Daten die Laufwege unserer Kolleginnen und Kollegen im dm-Markt“, schreibt dm weiter in seiner Mitteilung.

„Noch eine Firma, die dem Mensch das Brot wegnimmt"

Übernehmen in Zukunft bei dm Roboter das Kommando? Die Aussichten sorgen für negative Kommentare:

„Optimierung der Laufwege! Hört sich nach: wie ich eine Mitarbeiterin einsparen“, kommentiert Jörg M. den dm-Post. Und Nemanja J. wird eher übel bei dem Gedanken. „Noch eine Firma, die dem Mensch das Brot wegnimmt. Gratuliere zum Beitrag der Vernichtung der Menschen“, lautet sein Kommentar.

Doch die überwiegende Mehrheit lobt den Einsatz von Robotern bei dm. „Bestandsmanagement vom Feinsten. Es hat doch niemand mehr Lust dazu, Waren im mit dem Sollbestand im EPR-System abzugleichen. Ich finde das super, hier Automaten einzusetzen und den Menschen am Kunden zu haben“, erklärt Christian Reißner.

Und Sebastian Raguseo kommentiert: „Sehr schön und ein Vorzeigebeispiel für gute Automatisierung. Indem diese Aufgabe in die Nacht und weg von den Mitarbeitern gelegt wird, bleibt mehr Zeit für Beratung und Kundeninteraktion und damit für mehr menschliche Aufgaben, was Zufriedenheit, Loyalität und ein gutes Gefühl beim Kunden generiert.“

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Roboter und KI-Anwendungen übernehmen immer mehr Aufgaben

Tatsache ist: In immer mehr Unternehmen werden Künstliche Intelligenz oder Roboter eingesetzt, die Aufgaben von Mitarbeitern übernehmen. So hat der Klarna-Chef Sebastian Siemiatkowski im Gespräch mit RTL angekündigt, in Zukunft rund 1.000 Stellen nicht mehr zu besetzen, weil KI die Aufgaben übernehmen kann.

Lese-Tipp: Klarna-Chef verkündet bei RTL KI-Beben – darum will er keine neuen Mitarbeiter mehr einstellen

Auf der anderen Seite kann der Einsatz von Robotern helfen, Personalmangel aufzufangen. Und wir Menschen können uns den Aufgaben widmen, die wir besser können als KI oder Roboter.