Experte erklärt, welche wann sinnvoll sind Kita, Schule & Co.: Diese Versicherungen brauchen Sie mit Kind

Hüpfen, laufen, springen! Kinder toben gerne herum – und das sollen sie auch. Dabei kann aber schnell mal was zu Bruch gehen: sei es die Musikbox im Kindergarten oder doch das eigene Bein. Damit aber die wilde Kindheit – für Klein und Groß – sorgenlos bleibt, gibt es einige Versicherungen, die die Eltern vor kostspieligen Situationen retten können.
Wir klären mit RTL-Verbraucherexperte Ron Perduss, welche Versicherungen Sie mit Kindern wirklich brauchen, welche sogar verpflichtend sind und welche sie getrost ignorieren können.
Welche Versicherungen sind für Kinder Pflicht?
Dies ist eine Frage, mit der sich Eltern oftmals schon unmittelbar nach der Geburt beschäftigen. Verbraucher-Experte Ron Perduss kann hier aber beruhigen: „Einzig die Krankenversicherung ist eine Pflichtversicherung für das Kind.“ Ob das Kind eine private oder gesetzliche Versicherung erhält, hängt davon ab, wie die Eltern krankenversichert sind. Eltern mit einer gesetzlichen Krankenversicherung können sich hier freuen, denn in diesem Fall „ist das Kind [...] automatisch im Rahmen der Familienversicherung mitversichert“, erklärt Ron Perduss.
Diese Versicherungen sind sinnvoll
Private Haftpflichtversicherung: Aus der Sicht des RTL-Verbraucherexperten ist es gerade für Kinder sinnvoll, eine private Haftpflichtversicherung zu haben: „Diese – wichtige – Versicherung springt immer dann ein, wenn wir einem Dritten einen Schaden zufügen. Das bedeutet konkret, dass Personen-, Sach- und Vermögensschäden über die Versicherung abgedeckt sind. Nun braucht es für das Kind keine eigene private Haftpflichtversicherung, denn in der Regel haben die Eltern diese Versicherung bereits.“ Die automatische Mitversicherung gilt, wenn:
das Kind noch zur Schule geht
das Kind sich noch in der ersten Ausbildung befindet, egal ob klassische Berufsausbildung oder Studium
Berufsunfähigkeitsversicherung: „Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine der wichtigsten Versicherungen“, so der Experte. Im Normalfall zahlt sie einen vorher festgelegten Betrag, sobald der Versicherte aus Krankheitsgründen oder wegen eines Unfalls für eine längere oder dauerhafte Zeit seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Statistisch gesehen ist dies ein recht wahrscheinlicher Fall. Und ja, auch wenn Sie bei Ihren Kids noch lange nicht an das Arbeitsleben denken: Früh abschließen lohnt sich! Denn: Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung spielt das Eintrittsalter eine entscheidende Rolle, wie Ron Perduss erklärt: „Je älter der Versicherungsnehmer, desto höher der monatliche Beitrag. Je früher wir als Kunden hier einsteigen, desto günstiger wird auch die Versicherung.“ Mit früh ist hier ein Alter von 14-16 Jahren gemeint.
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Good to know: Was ist, wenn in der Kita mal was zu Bruch geht?

„In der Regel haften hier die Eltern nicht, da Kinder bis zum Alter von sieben Jahren nicht schuldfähig sind“, erklärt RTL-Verbraucherexperte Ron Perduss.
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Diese Versicherungen sind bei Kindern nicht nötig
Ausbildungsversicherung: Ron Perduss warnt vor der Ausbildungsversicherung: „Meist versteckt sich dahinter eine Lebensversicherung, die mit hohen Kosten verbunden ist. Ein nicht unerheblicher Teil des monatlichen Sparbeitrags geht so verloren und wird nicht im Sinne des Kindes angelegt. Mein Tipp: Hier die gewünschte Sparsumme eher in einen Investmentfonds investieren. Hier kommt im direkten Vergleich zur Ausbildungsversicherung in der Regel mehr raus!“
Kinderinvaliditätsversicherung: Diese Versicherung sei nicht unbedingt notwendig, da die Frage bleibt, wie hoch das Risiko ist, dass das Kind durch einen Unfall oder durch eine Krankheit invalide wird.
Zahnzusatzversicherung: Da der Zahnersatz sehr teuer ist, zählt die Zahnzusatzversicherung laut Ron Perduss zu einer der wichtigeren Versicherungen: „Für Kinder wäre der Abschluss aber verfrüht, da die meisten Probleme erst im höheren Alter entstehen. Der Abschluss einer Zahnzusatzversicherung macht im Regelfall erst mit dem Start ins Berufsleben Sinn.“ Hier lohnt sich also das Abwarten.