Sieg im Nachbarschaftsduell

EM-Traum lebt! DFB-Team zittert lange gegen Österreich

Vierter Sieg im vierten Spiel. Diesmal war es ein hartes Stück Arbeit. Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft steht im Halbfinale der Europameisterschaft in England. Das DFB-Team blieb erneut ohne Gegentreffer und siegte im Viertelfinal-Kracher gegen Österreich nach einem umkämpften Match mit 2:0 (1:0). Lina Magull erzielte den Führungstreffer in der 1. Halbzeit (25.). Kapitänin Alexandra Popp sorgte in der 90. Minute dann für die Entscheidung. Magull malocht Deutschland weiter! Deutschland trifft am kommenden Mittwoch im Semifinale auf den Sieger der Partie Frankreich gegen Titelverteidiger Niederlande.

Sieg für Uwe Seeler

Die deutschen Fußballerinnen haben sich mit dreifachem Alu-Dusel ins EM-Halbfinale gezittert und den größten Erfolg seit Olympiagold 2016 dem verstorbenen Uwe Seeler gewidmet. Dank der Treffer von Lina Magull und Alexandra Popp gewannen die Deutschen das brisante Nachbarschaftsduell 2:0 (1:0) gegen Österreich - der Traum vom neunten Titel lebt.

Die Partie in London-Brentford war überschattet vom Tod Seelers. In Gedenken an den im Alter von 85 Jahren verstorbenen Ehrenspielführer liefen die Deutschen mit Trauerflor auf. Zudem wurde Seeler vor dem Anpfiff mit einer Schweigeminute gewürdigt.

"Die Nachricht von seinem Tod hat uns betroffen gemacht", sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg kurz vor dem Anpfiff in der ARD: "Ich weiß, dass er das Spiel schauen wollte. Wir werden ein Stück weit für Uwe Seeler spielen, um Fußball-Deutschland ein wenig Freude zurückzugeben."

Noch zwei Siege bis zum Titel

Der zweimalige Weltmeister, der mit Siegen gegen Dänemark (4:0), Spanien (2:0) und Finnland (3:0) eine makellose Gruppenphase absolviert hatte, leistete sich einen nervösen Start. Julia Hickelsberger-Füller verbuchte die erste Möglichkeit für Österreich (9.), Sekunden später sorgte DFB-Kapitänin Alexandra Popp auf der Gegenseite für Gefahr.

Die Popp-Chance brachte keine Ruhe ins deutsche Spiel. Die Führung der Österreicherinnen, in deren Startelf ausschließlich aktuelle oder ehemalige Bundesliga-Legionärinnen standen, lag in der Luft. Im deutschen Strafraum wurde es immer wieder brenzlig, ein Kopfball von Marina Georgieva landete am Pfosten (13.).

Die deutsche Auswahl fand auch Mitte der ersten Hälfte kein Mittel gegen den forschen Auftritt des EM-Halbfinalisten von 2017. Das aggressive Pressing der Österreicherinnen schmeckte den Deutschen gar nicht. Das zweite Turniertor Magulls nach starker Vorarbeit von Klara Bühl und Popp fiel aus dem Nichts.

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Auch der Führungstreffer beruhigte die Nerven nicht

Doch selbst der Treffer gab der DFB-Elf keinen Rückenwind, auch nach einer halben Stunde lief in der Offensive nicht viel zusammen. Immerhin die Abwehr stand in dieser Phase besser. Die Führung zur Pause war trotz der Möglichkeit von Svenja Huth (43.) schmeichelhaft.

Nur 16 Sekunden nach dem Wiederbeginn hätte Giulia Gwinn die Nerven beruhigen können, die Außenverteidigerin traf aber nur den Pfosten. Auf der Gegenseite landete der Distanzschuss von Barbara Dunst an der Latte (53.). Nur vier Minuten später schepperte es wieder am deutschen Gehäuse. Sarah Puntigam traf den Pfosten.

In der 64. Minute ging die angeschlagene Torschützin Magull vom Platz. Fünf Minuten später vergab die eingewechselte Linda Dallmann bei einem Konter die Chance auf das zweite deutsche Tor. Bühl traf mit einem satten Distanzschuss die Latte (78.), wenig später vergab sie aus wenigen Metern kläglich die Entscheidung (82.). Für diese sorgte dann Popp. (msc/sid)