Präsident Bernd Neuendorf sollte erst zum Achtelfinale anreisen

Weil DFB nur mit Platz 1 plante: Flug-Wirrwarr für unsere Fußball-Frauen

Marina Hegering (Deutschland, #05) mit Koffer, AUS, Abreise DFB Frauen Nationalmannschaft aus dem Marriott Hotel Brisbane nach dem Ausscheiden aus der Gruppenphase, FIFA Frauen Fussball Weltmeisterschaft Australien 2023, 04.08.2023 Foto: Eibner-Pressefoto/Michael Memmler
Auf der Suche nach dem Heimweg: Marina Hegering und ein DFB-Verantwortlicher vor dem Marriott Hotel in Brisbane.
Eibner-Pressefoto/Memmler, DPA

Arroganz-Anfall mit Folgen...
Seit gestern ist der WM-Traum für unsere DFB-Frauen beendet – nach dem 1:1 gegen Südkorea muss die Frauen-Nationalmannschaft die Heimreise antreten. Gerechnet hat damit keiner - erst recht wohl nicht der DFB! Denn Planungen für ein mögliches Aus nach der Gruppenpahse gab es nicht.

Fußballverband ging von einem Weiterkommen in der Gruppe aus

Noch irrer: Der Verband plante sogar nur mit Platz 1 in der Gruppenphase – heißt, auch für Platz 2, was zwar das Weiterkommen bedeutet hätte – gab es zunächst keinen Plan. Und schon gar nicht wurde ein mögliches Ausscheiden in die Überlegungen miteinbezogen.

Spannend: Beim DFB lautete dem Vernehmen nach die Devise: In dieser Gruppe kann man nicht ausscheiden! Welch eine maßlose Überschätzung des eigenen Könnens. Die Folge ist nun, dass die 70-köpfige Truppe in unterschiedlichen Flügen zurück nach Deutschland reisen muss. Am Samstagmorgen – und Abend starten die Maschinen und da die DFB-Damen an unterschiedliche Orte fliegen, wird es wie im Winter bei den Männern keine gemeinsame Ankunft in Frankfurt geben – welch eine skurrile Parallele

Die Geschichte wird immer skurriler: Angeblich hat der Verband jetzt versucht, Last-Minute-Rückflüge zu buchen, doch aufgrund der hohen Nachfrage passt der gesamte DFB-Tross gar nicht in einen Flieger rein.

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Vielleicht hätte der DFB von Grund auf kleinere Brötchen backen sollen. Das Debakel bei der WM deutete sich spätestens nach der Schlappe im Testspiel gegen Sambia an. Kurz vor dem Turnier verlor die Deutsche Nationalmannschaft gegen den 77. Platz der Weltrangliste mit 2:3. Spätestens hier hätte man nicht an einen selbstbewussten Gruppen-Durchmarsch denken dürfen.

Dazu passt: DFB-Präsident Bernd Neuendorf (62) sollte erst zum Achtelfinale eingeflogen werden und im Stadion sitzen.

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Rückendeckung für Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (55) und DFB-Manager Joti Chatzialexiou werden mitunter am längsten in Australien bleiben. Am Samstag geben sie eine letzte Pressekonferenz im WM-Quartier in Wyong. hat ihre Zukunft trotz Vertrags bis 2025 unmittelbar nach dem blamablen 1:1 gegen Südkorea noch offen gelassen.

Der Verbandschef telefonierte bereits nach der Partie mit Voss-Tecklenburg und gab ihr Rückendeckung. Sie genieße nach wie vor das Vertrauen nach der EM im Vorjahr und der Vertragsverlängerung bis 2025 vor wenigen Monaten. Nach der Rückkehr von „MVT“ sollen weitere Gespräche stattfinden. (uhi)

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