Nach Tod des legendären SportlersDeutschland trauert - Die größten Erfolge des ehemaligen Stabhochspringers Tim Lobinger

ARCHIV - 02.03.2002, Österreich, Wien: Der deutsche Stabhochspringer Tim Lobinger zeigt am Samstag (02.03.2002) im Ferry-Dusika Stadion in Wien bei den Leichtathletik-Hallen-Europameisterschaften nach der Siegerehrung seine Medaille. Der ehemalige Stabhochspringer Tim Lobinger verstarb im Alter von 50 Jahren an einer Krebserkrankung. (zu dpa: "Ex-Stabhochspringer Tim Lobinger gestorben") Foto: Bernd Weißbrod/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ex-Stabhochspringer Tim Lobinger gestorben
tm geo, dpa, Bernd Weißbrod

„Er hat den Kampf nicht verloren, sondern auf seine Weise gewonnen!“
So emotional und berührend verabschiedet sich die Familie des Ex-Stabhochspringers Tim Lobinger, der gestern (Donnerstag) im Alter von gerade mal 50 Jahren seinem schweren Krebsleiden erlegen ist.

Viele Erfolge

ARCHIV - 01.06.2008, Berlin: Internationales Stadionfest (ISTAF) der Leichtathleten am 01.06.2008 im Berliner Olympiastadion.  Der ehemalige Stabhochspringer Tim Lobinger verstarb im Alter von 50 Jahren an einer Krebserkrankung. (zu dpa: "Ex-Stabhochspringer Tim Lobinger gestorben") Foto: Bernd Settnik/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ex-Stabhochspringer Tim Lobinger bei einem seiner letzten Wettkämpfe 2008 in Berlin
gb geo, dpa, Bernd Settnik

Sicher war der Krebs sein schwerster Kampf, doch auch auf der Tartanbahn bewies er auf eindrucksvolle Art und Weise Kampfgeist. Zum Ende der 90er Jahre begann die große Karriere des gebürtigen Rheinbachers – er entwickelte sich rasch zu einem der besten Stabhochspringer Deutschlands. Dazu besaß er durch seine Sonnenbrille und langen Haare Wiedererkennungswert. Der Mann mit den wehenden Haaren. Zugleich sammelte er Titel um Titel! Vor allem in der Halle. 1998 wurde er in Valencia Europameister, 2003 krönte er sich in Birmingham zum Weltmeister.

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Doch auch im Freien war er erfolgreich. So gewann er 2002 bei der EM in München Bronze, und bei der EM 2006 in Göteborg Silber. Seine stärksten Saisonleistungen erzielte er 1997 sowie 1999, als er als erster Deutscher im Freien beim ASV-Sportfest im Müngersdorfer Stadion in Köln 6,00 Meter übersprang.

Rückblick auf ein bewegtes Leben

Sein letzter großer Auftritt als aktiver Athlet waren die Olympischen Spiele 2008 in Athen. 2011 wird er Athletiktrainer bei RB Leipzig. Da weiß er noch nicht, dass sein größter Kampf erst neun Jahre später beginnt, als bei ihm eine besonders aggressive Form von Leukämie diagnostiziert wird. Tatsächlich schafft er es zunächst den Krebs komplett zu besiegen. Doch 2022 kehrte der Krebs zurück.

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Die letzten Monate in Tim Lobingers Leben waren nicht nur von Traurigkeit geprägt: Erst kurz vor Weihnachten war der ehemalige Sportler Großvater geworden; seine Tochter Fee brachte Enkelin Fia zur Welt – ein Lichtblick. Lobinger hatte sich nach eigener Aussage immer gewünscht, jung Opa zu werden. Dieser Wunsch ging in Erfüllung. „Die Kleine ist unglaublich“, freute sich Lobinger zuletzt in einem Gespräch mit dem Magazin „Bunte“. Zugleich verfolgt er bis zum Schluss die Fußballer-Karriere seines Sohns Lex-Tyger, der bei Zweitligist Lautern spielt.

Sein Motto war: Verlieren ist keine Option – er hat den Kampf auf seine Art gewonnen. (tli)