49-Jähriger nach Angriff auf Mallorca in Lebensgefahr

Deutscher Vater auf Kinder-Kirmes zusammengeschlagen – Verlust des Auges droht

Deutscher Urlauber auf Mallorca zusammengeschlagen Happy Park Cala Millor
Dem 49-Jährigen droht der Verlust seines linken Auges.
Privat

Ein Kirmesbesuch auf Mallorca hat für einen deutschen Touristen (49) ein brutales Ende genommen. Der Berliner Familienvater wurde von einem Unbekannten von hinten angegriffen und zusammengeschlagen. Ihr Vater schwebe in Lebensgefahr, berichtet seine Tochter Meliha (29) im Interview mit RTL. Ob sein schwer verletztes linkes Auge gerettet werden kann, sei unklar.

Nach Autoscooter-Rempler im "Happy Park" kam es zum Streit

"Wieso rempelt man ein achtjähriges Mädchen so an, dass es aus dem Auto geschleudert wird?", fragt Meliha mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung in der Stimme. Der Rempler war der Auslöser für jenen Streit, der das Leben ihres Vaters vielleicht für immer verändert hat. Am 19. Juli besuchte der 49-Jährige mit seiner Frau und Melihas achtjähriger Schwester den "Happy Park" in Cala Millor, ein Freizeitareal für Kinder mit mehreren Fahrgeschäften. Die 29-Jährige selbst war nicht mit nach Mallorca geflogen.

Mallorca: Deutscher Urlauber von hinten mit Gegenstand attackiert

Ihre Schwester sei Autoscooter gefahren, erzählt Meliha. Als die Fahrt zu Ende war, wollte die Achtjährige aussteigen – doch in dem Moment rammten ein deutscher Urlauber und dessen Tochter ihr Fahrzeug. "Volle Kanne hinten rein", sodass das kleine Mädchen rausgeschleudert wurde. Einen Grund für die Rempelattacke habe es nicht gegeben.

Es kam zu einer Diskussion und Rangelei mit dem unbekannten Mann. "Er hat dann angefangen zu lachen und gesagt: 'Ich war's nicht'", berichtet Meliha weiter. Dann eskalierte plötzlich die Situation, die bereits geklärt schien: Der Mann griff den Familienvater von hinten an, schlug ihm mit einem Gegenstand – wohl einem Schlagring – in den Rücken und ins Gesicht. Anschließend floh er, ebenso seine Frau und seine zwei Kinder. "Mein Vater hat sogar noch versucht, hinterherzurennen – das war wohl das Adrenalin", erzählt die 29-Jährige.

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Augenzeuge: Melihas Vater hat als Erster geschlagen

Ein Mann, der den Streit als Augenzeuge beobachtet haben will, widerspricht dieser Darstellung. Zwar sei das Fahrzeug des Mädchens tatsächlich getroffen worden, erklärt er gegenüber RTL. "Da der Zusammenstoß für das Mädchen unerwartet kam, ist sie mit dem Rücken gegen die Rückenlehne geknallt. Sie hat sich auch direkt schmerzhaft den unteren Rücken festgehalten."

Daraufhin habe Melihas Vater den anderen Mann zur Rede stellen wollen und ihn beleidigt. "Er ließ sich nicht beruhigen. Anschließend hat der jetzt Verletzte den anderen Mann ist Gesicht geschlagen und wollte ihn weiter angreifen. Daraufhin hat sich der Mann mit einem Schlag gezielt gewehrt. Dabei hat er anscheinend direkt das Auge des Mannes verletzt", berichtet der Augenzeuge. Er sei dann mit anderen Urlaubern dazwischengegangen und habe die Männer getrennt.

Der Angriff sei "keinesfalls von hinten" erfolgt und "zu 100 Prozent" kein Schlagring im Spiel gewesen. Der Mann, der Melihas Vater die Augenverletzung zugefügt haben soll, sei auch mit seiner Frau und zwei Söhnen (keiner Tochter) im "Happy Park" gewesen.

Auge bei Angriff in Cala Millor komplett zertrümmert

Deutscher Urlauber auf Mallorca zusammengeschlagen Happy Park Cala Millor
Diese Aufnahme vom Schädel des Urlaubers lässt erahnen, wie schwer sein Auge verletzt wurde.
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Im Krankenhaus habe man das Ausmaß der Verletzungen bei ihrem Vater zunächst nicht erkannt, erzählt Meliha weiter. Doch abends wurde der 49-Jährige am Auge notoperiert. Freitag – drei Tage nach dem Angriff – flog er zurück nach Deutschland. Eine MRT-Aufnahme in einem Berliner Krankenhaus ergab, dass sein Auge bei der Attacke komplett zertrümmert worden war. Zudem erlitt er nach Melihas Angaben einen dreifachen Kieferbruch.

49-Jähriger wird in Berlin am Auge operiert

Bei einer weiteren Operation in Berlin am Mittwoch sollte sich entscheiden, ob das Auge ihres Vaters gerettet werden kann oder entfernt werden muss. "Ein Nerv hinter der Iris ist eventuell erhalten geblieben", berichtet die 29-Jährige. Das mache zumindest ein wenig Hoffnung. Doch ihr Vater schwebe nach wie vor in Lebensgefahr, da sich die Wunde hinter der Iris entzündet habe und er Diabetiker sei. Außerdem bestehe die Gefahr, dass er einen Schlaganfall erleide. Meliha hofft jetzt, dass weitere Zeugen den Angriff im "Happy Park" beobachtet haben und sich melden.