Er ging von Sachsen nach Syrien für den DschihadDeutscher IS-Kämpfer Martin Lemke festgenommen

Martin Lemke
Der Terrorist Martin Lemke wurde in Syrien festgenommen.
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Auf diese Meldung haben viele gewartet. Geheimdienste, Staatsanwälte und die Polizei. Der aus Leipzig stammende Schweißer Martin Lemke wurde in Syrien verhaftet. Er galt lange Zeit als einer der wenigen Deutschen im IS-Kalifat, der zur Führungsfigur „aufgestiegen“ war.

Er verteilte Korane in Großstädten

Der als unsicher und labil geltende Mann verteilte zunächst Korane in deutschen Städten. 2014 ging es dann zum IS, wo er die 15 Jahre alte Leonora S. aus Sangershausen (Sachsen-Anhalt) heiratete. Zunächst arbeitete Lemke für die Sittenpolizei, dann wurde er Mitglied des berüchtigten Geheimdienstes der Terror-Miliz. Dort soll er auch häufig Kontakt zu dem Mann gehabt haben, der für Anschläge in Europa verantwortlich war: Der IS-Vize-Chef und inzwischen getötete Al-Adnani.

Zeugenaussagen zufolge soll Lemke an Hinrichtungen beteiligt gewesen sein und auch mehrere Personen selbst erschossen haben. „Wir schauen in den Lauf der Waffe und sehen das Paradies“, schrieb er einst. Jetzt schaut er hoffentlich einer gerechten Strafe entgegen. Und das wird nicht das Paradies sein.

Bereits in Haft sitzt der Dortmunder IS-Kämpfer Lucas Gläß. Die RTL-Reporter Jürgen Weichert und Stephan Richter haben ihn in einem Gefängnis im Kurdengebiet von Nordsyrien als erstes Journalisten-Team gesprochen. Im Video erklärt er, warum er sich der Terrormiliz angeschlossen hat.