Zverev als Gewinner?

Das droht sportlich: Djokovic kann seinen Erstranglisten-Platz verlieren

Obwohl noch gar nicht feststeht, dass der Tennis-Star Novak Djokovic an den Australian Open teilnehmen kann, ist er von den Turnier-Organisatoren an Nummer eins gesetzt worden. Doch Australiens Minister Alex Hawke kann dem Serben immer noch das Visum entziehen. Das wäre sportlich gesehen eine Tragödie für den 20-maligen Grand-Slam-Gewinner. Wenn alles schiefläuft, würde Djokovic sogar seinen ersten Platz in der Weltrangliste verlieren. Und der könnte theoretisch gesehen an einen Deutschen gehen: Alexander Zverev.

Australian Open: Was passiert, wenn der Djoker nicht antreten kann?

Der Serbe Novak Djokovic steht an der Spitze der Männer-Setzliste, die am Dienstag von den australischen Veranstaltern des ersten Grand-Slam-Turniers der Tennis-Saison veröffentlicht wurde. Die Setzliste richtet sich nach der Weltrangliste und ist Grundlage für die Auslosung, die für Donnerstag geplant ist.

Aktuell steht der Serbe auf der ATP-Tennis-Weltrangliste der Herren auf Platz 1 mit 11.015 Punkten. Auf Platz zwei steht Daniil Medvedev mit 8.935 Punkten, ihm folgt der Deutsche Alexander Zverev mit 7.970 Punkten.

Der Vorjahressieger Djokovic muss seine Punkte aus dem letzten Jahr verteidigen. Könnte er nicht antreten, weil ihm das Visum entzogen wird, verliert er damit automatisch Punkte und sein erster Platz der Weltrangliste wackelt. Daniil Medvedev wäre ihm dicht auf den Fersen.

Da auch der 25-jährige Russe Medvedev als Finalteilnehmer aus dem letzten Jahr seine Punkte verteidigen muss, steht aber auch er unter Druck. Sollte er in diesem Jahr kein gutes Turnier in Melbourne spielen, könnte Olympia-Sieger Alexander Zverev an beiden vorbei ziehen. Sein großes Ziel, an Platz 1 der Weltrangliste zu stehen, könnte damit schneller in Erfüllung gehen, als er wohl selbst gedacht hätte.

Was würde eine Ausweisung Djokovics sportlich bedeuten?

Für Djokovic wäre es ein herber Rückschlag bei der Jagd nach dem 21. Grand-Slam-Titel. Könnte er den Titel in Australien verteidigen, würde er Roger Federer und Rafael Nadal in der Bestenliste hinter sich lassen. In Melbourne ist der Serbe mit neun Titeln Rekordsieger und würde auch in diesem Jahr zum engsten Favoritenkreis zählen. Seit knapp zwei Jahren hat der 34-Jährige die Spitzenposition in der Weltrangliste ununterbrochen inne. Novak Djokovic will also – anscheinend um jeden Preis – am Turnier teilnehmen.

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Das Problem: Australiens Einwanderungsminister Alex Hawke könnte das Visum des 34-Jährigen noch für ungültig erklären. Dem Rekordsieger der Australian Open war in der vergangenen Woche die Einreise ins Land verweigert worden, weil er nicht gegen das Coronavirus geimpft ist und den Behörden die Dokumentation seiner medizinischen Ausnahmegenehmigung nicht ausreichte. Ein Gericht in Melbourne hatte diese Entscheidung am Montag jedoch gekippt. (jma/dpa/sid)