Keine jecke Stimmung mehr im Ally Pally
Darts-WM: "Kölsche Jung" Florian Hempel scheitert hauchdünn an Mitfavorit

Beinahe gab es die faustdicke Überraschung und Deutschland hätte zwei Spieler in der dritten Runde der Darts-WM: Florian Hempel spielt gegen den haushohen Favoriten und WM-Anwärter Luke Humphries eine starke Partie, muss sich am Ende aber hauchdünn geschlagen geben.
"Double-Trouble" entscheidet Partie am Ende
Der 32 Jahre alte Kölner verlor am Donnerstagabend nach 2:1-Führung mit 2:3-Sets gegen den auf Weltranglistenplatz fünf stehenden Humphries und verfehlte damit den Einzug in Runde drei, den er im Vorjahr gemeistert hatte.
„Die Doppelquote war nicht so gut wie gewohnt. Die Nervosität war zu spüren, heute haben Millimeter gegen mich entschieden“, sagte Hempel im Anschluss bei „Sport1“. Dabei war es für den Deutschen nach dem packenden 3:2-Erstrundenerfolg über Englands Keegan Brown wie gewünscht losgegangen.
Auf einmal dröhnt "Kölsche Jung im Ally Pally"
Erst spielten die Organisatoren seinen Einlaufsong „Kölsche Jung“, der zum Auftakt noch unerwarteterweise durch „Rocket Man“ ersetzt wurde, ein - dann gelang auch sportlich der erste Erfolg: Hempel wahrte im ersten Satz die Nerven und überraschte den klaren Favoriten. „Er ist ein krasser Scorer. Es ist unfassbar schwierig, sich auf ihn vorzubereiten“, hatte der Deutsche, der nach eigenen Angaben „nicht aufgeregt“ war, vorab betont.
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Humphries wurde im Verlauf der Partie zeitweise stabiler, doch das eher selten hochklassige Spiel blieb ausgeglichen. Hempels Performance erinnerte an das Vorjahr, als er den ebenfalls an fünf gesetzten Belgier Dimitri van den Bergh in Runde zwei besiegt hatte. Ein solcher Coup war zwar auch diesmal greifbar, doch der Favorit setzte sich am Ende knapp durch.
Im Video: Deutschlands größte Hoffnung bestens aufgelegt
Runde 3: Alle Hoffnungen ruhen nun auf "Gaga" - und auf Martin Schindler?
Der bisher einige für Runde 3 qualifiziert Deutsche ist gleichzeitig auch der verheißungsvollste für ein erfolgreiches WM-Turnier. Gabriel Clemens, genannt „Gaga“ oder auch „German Giant“, ist bereits am Mittwoch souverän in Runde drei eingezogen. Der 39-Jährige steht mit Jim Williams (Platz 77 in der Rangliste) eine lösbare Aufgabe, die aber erst nach den Weihnachtstagen am 27. Dezember ansteht.
Zuvor versucht aber noch Martin Schindler, es seinem Landsmann nachzumachen. Der zweite verbliebene Deutsche tritt am Freitag um 20:15 Uhr gegen Martin Lukeman aus England an. (sid/lde)