Kölner Intensivmediziner ist alarmiert

Dramatischer Vergleich zu Lage in deutschen Krankenhäusern: "Russisches Roulette ist sicherer"

30.11.2021, Mecklenburg-Vorpommern, Rostock: Eine Intensivschwester betreut einen Patienten in einem der Behandlungszimmer der Intensivstation in der Universitätsmedizin Rostock. Angesichts der sprunghaft zunehmenden Zahl von Corona-Infizierten und der hohen Auslastung der Intensivstationen hat die Universitätsmedizin einen Covid-Ethikbeirat gebildet. Auch Patienten aus Sachsen werden in der Klinik behandelt. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Patienten auf der Intensivstation (Symbolbild).
jbu tba, dpa, Jens Büttner

Dass die aktuelle Corona-Lage in Deutschland dramatisch ist, betonen Experten derzeit immer. Ein Kölner Intensivmediziner geht jetzt einen Schritt weiter und zieht einen drastischen Vergleich. „Von denen, die auf Intensivstation liegen, können wir nur vielleicht 50, vielleicht 60, vielleicht 65 Prozent retten - die anderen sterben. Also ein Drittel bis die Hälfte dieser Patienten sterben“, sagte Bernd Böttiger. „Russisches Roulette ist viel sicherer, um das mal salopp zu formulieren.“

Impfung ein "Geschenk des Himmels"

Der Kölner Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Universitätsklinik Köln hatte in der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ die Situation von Corona-Patienten in Krankenhäusern als dramatisch geschildert.

Etwa 80 bis 90 Prozent der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen seien ungeimpft, bei den anderen handele es sich um Impfdurchbrüche. Die Corona-Schutzimpfung sei „ein Geschenk des Himmels“, meinte Böttiger. „Wenn wir die nicht hätten, hätten wir wahrscheinlich mehrere 100 000 Tote mehr in diesem Land.“ (dpa/lgr)