Unfassbare Aufnahmen aus Jingxi
China führt öffentliche Demütigung für Corona-Regelbrecher ein
Aus China dringen gerade verstörende Aufnahmen an die Öffentlichkeit. Vier Menschen werden in der Stadt Jingxi öffentlich vorgeführt. Ihnen wird vorgeworfen, Regelbrecher der strengen Corona-Maßnahmen zu sein. Die demütigende „Parade der Schade“ aus China zeigen wir im Video.
Schock-Aufnahmen wie aus dem Mittelalter
In weißen Schutzanzügen werden vier Menschen durch die Stadt eskortiert. Sie sind maskiert, tragen aber jeweils ein Plakat mit Fotos ihres Gesichts und ihrem Namen, während sie von jeweils zwei Sicherheitskräften durch belebte Straßen geführt werden. Die Parade wird von Dutzenden Polizisten bewacht, einige von ihnen sind bewaffnet.

Deshalb stehen die Menschen öffentlich am Pranger
Laut chinesischer Staatsmedien sollen die vier Menschen gegen die strikten Corona-Grenzauflagen verstoßen haben. Demnach haben sie Migranten aus Vietnam illegal ins Land geschmuggelt. Dafür mussten sie öffentlich an den Pranger.
Das öffentliche Vorführen ist Teil der harten Disziplinarmaßnahmen der Regierung, die im August angekündigt wurden, um diejenigen zu bestrafen, die gegen die Gesundheitsvorschriften verstoßen. Nach RTL-Informationen gibt es sogar eine Webseite, die zehn Punkte aufführt, wie die Regierung mit Corona-Regelbrechern umgeht. Demnach dient das „öffentliche Vorführen“ als Strafe für Personen, die gegen die Epidemie-Präventionen, Kontrollen und das Grenzmanagement verstoßen haben.
Nicht nur das! Auch die Kinder der vier Männer müssen mit den Konsequenzen leben. Auf der chinesischen Webseite heißt es: „Alle Kinder werden streng überprüft, wenn sie der Partei oder der Armee beitreten. Auch wenn sie als Personal öffentlicher Einrichtungen eingestellt werden.“
„Solche Leute haben es verdient“
In den sozialen Medien erhält dieses drastische Vorgehen viel Kritik, aber auch Zustimmung. „Solche Leute haben es verdient. Was wäre, wenn die das Virus ins Land brächten?“, kommentiert ein User die Videos.
„Öffentliches Vorführen“ war Standard-Strafe in China
Die Szenen sind für China nicht neu. Sie erinnern an die öffentlichen Demütigungen, die während der Kulturrevolution (1966 bis 1976) unter Mao Tsetung üblich waren. Eigentlich hatte die chinesische Regierung die „Paraden der Schade“ 2010 verboten. Inzwischen wird diese grausame Praxis aber wieder genutzt, um die strikten Corona-Regeln durchzusetzen. Das bestätigen mehrere Aufnahmen von Augenzeugen aus unterschiedlichen chinesischen Städten.
Erst vor Kurzem wurde der 13-Millionen-Einwohner-Stadt Xi’an der strengste Lockdown der Welt aufgezwungen. Die Bewohner dürfen ihre Wohnungen nur noch verlassen, um an Massen-Corona-Tests teilzunehmen oder wegen medizinischer Notfälle. So soll die „Zero-Covid-Strategie“ durchgesetzt werden. (dpa, tgr)